Das heitere Leben der Malerei

Manche Bilder aus unserem Atelier sind winzige Momentaufnahmen der puren Spiellust! Vielleicht handelt es sich dabei um die stillen Botschafter unserer Sehnsucht, ein heiteres, einfaches Leben zu führen?  Hier ein paar Beispiele – Bilder, die ich neulich in den Abendkursen fotografiert habe.


Moris hat ein paar Dreiecke ausgeschnitten, um ein wunderbares Spiel anfangen zu können. Seine Spielzeuge – Form, Licht Schatten, Linie, Raum …
Ute hat vor ihrem Haus gerade eine Baustelle. Wie ein Kind, das das Treiben auf einer Baustelle betrachtet, malte Ute ihre wunderbare Farbskizzen.

 


Beate spielte hier einfach nach Lust und Laune mit der Fantastik der Formen … Die Luftblasen tragen unsere abgetragene Gedanken, die den Geist während des Arbeitsalltags bevölkern, mühelos fort; eine strenge Formkonstruktion wird allmählich von wundersamen Pinselpflanzen umwuchert, während von oben ein Wasserfall das Bild mit einer üppigen Frische versorgt.
Hier eine mit Zeichenkohle gezogene Linie, dort ein Pinselstrich weißer Farbe … Im Bild von Gabi will sich das Volumen auf keine Form ganz festlegen.

 

Farben, Rhythmen, Bewegung, Frohsinn – ein Heimspiel für Else
Ich habe gar nicht gesehn, wer dieses Resteverwertungsbild gemalt hat! Schnell noch die Restfarben verpinseln, noch eine kleine Zeitlücke mit dem bildnerischen Spiel füllen.

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Verborgene Meisterwerke

Während der Pfingstferien bleibt unser Atelier geschlossen. Für diejenigen, die zu Hause weiter malen möchten (und können), ein paar Anregungen. Seit Wochen sammle ich fotografisch (und heimlich) Bildausschnitte aus den Werken, die in unserem Atelier entstanden sind. Es sind im Bild verborgene kleine Meisterwerke, die uns inspirieren können, eine schöne Bildserie im Kleinformat zu machen!

Schöne Ferien – wir sehen uns in drei Wochen!


 


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Die Künstlerfraktion der abstrakten Malerei

Unser Atelier wir immer bunter, die neuen Werken haben alle Fächer in den Regalen gefüllt, die Leinwände stapeln sich um unser Sofa in die Höhe. “Schuld” daran sind vor allem die Künstler aus den Abendkursen! Sowohl die Künstlerfraktion der abstrakten Malerei, als auch die Liebhaber der figurativen Malerei haben tolle Arbeit geleistet!  Hier stellen wir zunächst die abstrakten Bilder vor, die in den letzten Wochen entstanden sind, bzw. die sich noch im Prozess der Entstehung befinden. Darunter luftige Skizzen, Farbstudien, Formspiele, Raumcollagen, wilde Energieflüsse, zarte Formahnungen und stimmungsvolle Farbwolken


Fortsetzung folgt …


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Ein Yoga-Meister im Malatelier

Am vergangenen Donnerstag dürften wir in unserem Atelier einen besonderen Gast begrüßen – den Yoga-Meister Rudolf Fuchs!  Aber was hat ein Yogi in einem Malatelier zu suchen? Wollte er etwa mit uns malen?  Hier  die “Geschichte einer Begegnung” geschrieben von unserer Petra.

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Am Anfang war eine Reportage in der Stuttgarter Zeitung. Mich fesselte nicht so sehr der Text oder die Überschrift: „An der Schwelle zu Samnyasa“. Nein, das Foto! Dieser Kopf, Blick, die Ausstrahlung des 96-jährigen Mannes.
Und weil ich seit ein paar Monaten das Thema »Portrait« in den Mittelpunkt meiner Malübungen gestellt hatte, in der Stadtbahn Gesichter aus aller Welt anstarrte – und innerlich festzuhalten versuchte – bewahrte ich diese Seite der Zeitung auf. Ich nahm sie in meine Malstunde mit und irgendwann begann ich mit der Fotografie des Mannes, dessen Name Rudof Fuchs lautet, zu arbeiten. Die MitschülerInnen gaben mir fleißig Rückmeldungen und ich sah, wie mein Bild die Farben wechselte, die Linien veränderte und die Formen auf der Leinwand die Züge des Herrn Fuchs annahmen. Bald waren ich und die anderen, samt meinem Kunstlehrer, zufrieden.
Das Porträt (in Arbeit) … Der Blog-Beitrag dazu hier
Doch dann bekam ich Skrupel. Darfst du das Antlitz eines Menschen malen, den du nicht kennst? Kein Werk, kein Wort, keine Stimme?
So machte ich mich auf, ihn zu suchen. Auf digitalem Weg entstand ein erster Kontakt, dann ein stimmlicher per Telefon und schließlich das Erleben einer Yoga-Stunde bei dem Meister.
Ich näherte mich dem, was da in mir geschah, sachte. Und wieder bekam ich Skrupel. Kannst du nun in seine Schule gehen, sein Bild weiter malen und er weiß nichts davon? So schickte ich per Mail ein Foto meines Bildes an den Gemalten mit dem Angebot, es ihm zu »verehren«, wenn es sein Gefallen finden würde. So kam es zur Übergabe meines kleinen Werkes und zu weiteren Erfahrungen mit Yoga.
Doch die Geschichte ist noch nicht zu Ende! Mein anderer »Meister«, unser Kunstlehrer Željko wurde ebenso neugierig und sagte eines Tages: lade ihn doch zu uns ein! Es dauerte, bis ich den Mut dazu hatte. Und als es raus war, ging alles ganz schnell: Herr Fuchs zeigte Interesse und bat mich um Details. Schon der nächste Termin in unserem Atelier passte für alle Beteiligten und unser Gast saß mit seiner Begleiterin Beate im Foyer des Rothebühlbaus, wo ich ihn abholte.
Was dann geschah, berichtet unser Atelierhausmeister.

Ein Yoga-Meister in unserem Atelier … Wie ist er zu uns gekommen, berichtete Petra. Aber wie soll ich nun seinen Auftritt beschreiben?  Rudolf Fuchs ist ein energischer, auf das Wesentliche des Lebens bedachter Mensch. Er verliert keine Zeit mit Smaltalk oder gar mit viel Erklärung – er ist ein Geist, der im Einklang mit seiner Handlung lebt. Und er kam, um zu handeln! Nachdem wir am Anfang des Kurses unsere Bilder (in seiner Gegenwart) besprochen haben, legte er uns seine Ansichten über die heilende Wirkung von Yoga dar und schlug dann vor, dass wir zusammen eine kurze Meditation machen.
Für die meisten im Atelier war das der erste Versuch zu meditieren. Es ist gar nicht so leicht, 10 Minuten lang still zu sitzen und dabei dem »Denker« im Kopf nicht zu folgen. Doch, wenn der Körper ruhig wird, klärt sich auch der Geist allmählig … Und genau hier stellt sich eine Verbindung zur Kunst ein. Denn die Haupttechnik der Kunst ist die Fähigkeit, in der Stille des Geistes die Welt zu beobachten (und dann von ihr zu berichten).  In dieser Stille erreichen wir die Quelle der Inspiration viel leichter, unsere inneren Bilder werden konkreter, unsere Hand sicher. Kein Kunstwerk kann wirklich gelingen, wenn der Künstler mit seiner Arbeit nicht »verschmilzt« und nicht in der Lage ist, seinen Geist in der Beobachtung aufgehen zu lassen. Der Maler Paul Cézanne formuliert es ganz klar, beinahe buddhistisch:
»Ich denke an nichts, wenn ich male, ich sehe Farben.«
Der Besuch von Yoga-Meister Rudolf Fuchs hat uns viel Freude bereitet – und Neugier geweckt! Nachdem er gegangen war, blieb die Frage im Raum, ob wir es einmal schaffen werden, in unserem Atelier mithilfe der Malerei die stille Tiefe unseres Geister zu erspüren.

Mehr über Rudolf Fuchs uns seine Yoga-Schule erfahrt ihr hier!


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Grau und doch so bunt!

Das Thema dieses Semesters ist “die Nichtfarbe Grau“. Welche Funktion hat Grau bei der Gestaltung von Farbkompositionen, welche Kontrastwerte und welche Farbwirkungen haben die Flächen, wenn man sie mit Grau kontrastiert? Schauen wir uns ein paar Beispiele aus der laufenden Bildproduktion in unserem Atelier an!

Wiltrud hat ihr Bild zunächst nur mit grauen Feldern komponiert – eine sehr gelungene Grafik der Linien und eine wunderbar rhythmisierte Komposition!
Im nächsten Schritt fing sie an, die Komposition farbig zu gestalten. Man sieht es sofort, wie sich die Raumgebung verändert hat – das Zusammenspiel der Farbe und “Nichtfrabe” (Grau) verläuft entlang der Kontrastwirkungen der Abstufungen, das Bild hat mehr Energie, die Fläche scheinen sich zu bewegen …
Auch bei Jutta sieht man die gleiche Wirkung. Hier ist der Charakter der Flächen anders; härtere Übergänge, raue Farbabstufungen. Aber die farbigen Flächen verdanken dem Grau ihre strahlende Wirkung! Zwei Raumkonzepte “reiben” sich hier aneinander und bewirken dadurch eine eigenartige raumvolle Tiefe.
Gertrud hat die farbigen und grauen Felder teilweise vermischt, sodass die Energie des Bildes mehr fließt – die Formen scheinen ihre Plätze im Bild, durch eine Farbmethamorphose vertauschen zu wollen.
Auch in ihrem zweiten Bild greifen die Farb- und Graufelder ineinander. Schwarze Flächen verleihen dem Bild eine kompositorische Festigkeit – die scheinbare Bewegung der Formen ist damit wohl reguliert …
Franz kann nicht anders, als zunächst seiner eruptiven Malenergie freien Lauf zu geben. Sein Bild hat er aber im zweiten Arbeitsgang durch eine dezente Aufteilung strukturiert, sodass wir nun mit mehreren Raumfolien zu tun haben, die etwas von Collage haben … Hier sind Farbe und “Nichtfarbe” in einem prächtigen Wirbelsturm gefangen, in dem sie das ganze Bild zu einem endlosen Raumfeld machen.
Fortsetzung folgt …

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– Im Farblaboratorium

Ab sofort werden die Farben nicht mehr gespart – wir nehmen Abschied vom Winter! Den ersten Schritt hat unsere Ursel gemacht. Ihr Schablonenbild hat die Dunkelheit schon längst überwunden und ihr Arbeitsplatz in ein Farblaboratorium verwandelt.

Obwohl, bzw. gerade weil es noch nicht fertig ist, zeigt uns das Bild von Ursel, wie eindrucksvoll die Arbeit mit Schablonen sein kann.

Im Kunstlaboratorium von Ursel entstehen stets mehrere Bilder gleichzeitig …

Auch Franz hat die ersten Schritte Richtung Frühling gemacht.  Vergeblich der letzte Schnee, vergeblich der Wind – die Natur trägt schon die Keimlinge des Frühlings in sich …

Am Schluss sollen doch noch ein paar Winter-Bilder gezeigt werden. Irmgard hat sie zu Hause gemalt, als die winterliche Atmosphäre noch voll “mystischer” Ahnungen war … Zwei wunderbare Bilder!


 


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