Selbst-bildnisse

Die erste Arbeitswoche in unserem Atelier hat neue Früchte des Sommers ans Licht gebracht! Petra und Ingrid haben sich mit dem Thema “Porträt” auseinandergesetzt und ihre Beobachtungskunst erheblich verfeinert und vertieft! Schauen wir uns die Werke an.

Petra hat sich an das Selbstporträt gewagt. Das Bild ist zwar noch nicht fertig, aber Petras Geist lebt schon unter der Farbhaut des Bildes!
Die erste Fassung des Porträts einer Freundin von Petra, schaffte ich leider nicht zu fotografieren. Denn die Künstlerin ist unerschrocken und duldet keine Halblösungen – ohne, dass ich es bemerkt habe, war das alte Bild übermalt und ein neues angefangen! Zeichnerische Vorbereitung ist auch hier unerlässlich. Die ersten Pinselstriche sitzen schon!
Ingrid hat sich mit der Lasurtechnik weiter beschäftigt. Nicht nur, dass ihr Enkelkind sehr gut “getroffen” ist, das Bild strahlt eine besondere Atmosphäre aus – eine hunderjährige Patina, scheint hier gespeichert zu sein! Das Bild sieht aus, als ob man es in einem alen Familienalbum gefunden hätte … Dies ist natürlich nur ein “Nebeneffekt”, das man aber mit der Lasurtechnik besonders eindrucksvoll herstellen kann …
Hier ist die Enkeltochter schon ein paar Monate älter. Das Bild ist noch nicht fertig, aber die Stimmung – samt Lebendigkeit und Haltung des Körpers – ist schon da!

Auch in diesem Semester werden wir uns mit dem Thema “Kopf Zeichen und Malen” Beschäftigen. Sobalt ich einen Termin finde, werde ich einen Zusatzkurs für die Interessierten voschlagen. Das Thema wird dieses Mal “Form und Abstraktion” sein …

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Mein Bild ist meine Tanzfläche

Unsere Renate ist eine zweifache Tänzerin. Sie tanzt tatsächlich, druckt sich künstlerisch mittels Körper aus – und ist auch als  Tanzpädagogin  tätig – aber genau so ergeben “tanzt” sie mit dem Pinsel, mit Farben und Formen! Über Sommer hat sie etliche sehr gelungene Werke gemacht. Es handelt sich um eindrucksstarke, temperament- und stimmungsvolle Bewegungsstudien.  Der Schwung und Energie, die hinter ihrem Malduktus stehen, sind hochkultiviert! Vor allem in den von Zeichnung dominierten Bildern nehmen wir eine souvärene Übersetzung der Körperbewegung in die bildnerische Sprache.  Hut ab Renate!
Ein Angebot an die Abendmaler*innen – wir können das Thema Körper und Bewegung in unserem Atelier vertiefen!  Unsere Fragestellung könnte lauten: Wie übersetzen wir “Stimmungen” unseres Körpers in die Sprache der Malerei?


Nächste Woche fängen unsere Abendkurse an. Freie Plätze gibt es nur im Kurs “Einführung in die Grundtechniken der Acrylmalerei II: Schwerpunkt Struktur”.  Die Wochenendkurse sind alle belegt.  Aber es gilt nach wie vor – wenn der Kurs voll ist, setzt euch bitte auf die WartelisteBeinahe in der Regel kommen manche von der Warteliste doch in den Kurs.

 

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Die Entstehungsgeschichte des Sommers

Wie ist eigentlich der Sommer entstanden, wer hat seine Farben gemischt, wer seine Temperatur bestimmt? Hier eine kleine Entstehungsgeschichte des Sommers aus unserer Werkstatt.


Franz sieht den Sommer mit dem Wind kommen, sein Bild “Lichtfahnen” zeigt die festliche Parade der Sommerfarben … Die Formen sind stark und zugleich “geschmeidig” und biegsam, wie die Körper von jungen Athleten.
Aus der Werkstatt des Sommerschmieds könnte das wunderbare Bild von Sabine heißen – flammende Farben und schmelzende, von Hitze und Licht gefaltete Formen … Das Bild ist zwei Semester alt und wurde am letzten Kursabend im Juni fertig.
Die Farben auf dem Bild von Astrid vibrieren und sprudeln als wollen sie eine ganz neue, noch nie gesehne Welt erschaffen! Bunte Geologieschichten formen eine prächtige Sommerlandschaft aus bunt-glühendem Licht und reiner Lebenskraft.
Ähnlich, aber ganz im Spiel vertieft, hat auch Angelika ihre Entstehungsgeschichte des Sommers gemalt. Der Sommer ist hier ein dachloser Tanztempel!
Der Fluss von Jutta hat mehr Lust zu tanzen, als zu fließen. Seine Tanzpartner scheint die Sonne höchstpersönlich zu sein!
Jacqueline hat den Sommer im kühlen Seewasser sich spiegeln lassen – eine wunderbare Idee, die uns frisch macht!
Der rote Tempeldiener von Jutta ist zwar noch nicht fertig, aber sein flammendes Gesicht wirkt jetzt schon wie eine glänzende Ritualmaske des Sommers!
Frauke malt uns einen gezähmten, im Spiel mit Farben und Linien vertieften Sommer. Ihre kleinformatigen Bilder sind in Wahrheit wunderschöne Fragmente einer unendlichen Erzählung aus dem Buch des Kunstspieles!
Else hat dem Sommer eine neue Architektur gegeben! Wuchtiges Farbgebilde und lustige Bauten; Zimmer, Terrassen, Treppenhäuser, Unterführungen, Gänge und Korridore aus Schraffur und Linie!

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Und wo ist das Gipfelkreuz?

Die Berge faszinieren, die Berge ziehen uns magisch an … Sie tauchen auch fast regelmäßig auf den Leinwänden unserer Atelierbesucher auf. Es ist nicht leicht dieses Motiv zu bearbeiten, denn es geht hier buchstäblich um etwas Gigantisches – was auf einer vergleichsweise kleinen Leinwand dargestellt werden soll! Das Problem ist durchaus nicht trivial.  Wir stellen hier drei gelungene Versuche vor, die dieses Motiv aus drei gestalterischen Perspektiven betrachten.


Schnee, Nebel, Dunst und doch Formklarheit – Franz hat die Berglandschaft zunächst beinahe “nebenbei” hingeschmiert, dann aber den Formen nach und nach Festigkeit gegeben, bis der Raum des Bildes seine imaginierte Landschaft “akzeptieren” konnte … Vor allem entfaltet hier die Atmosphäre der Hochgebirge eine starke Wirkung.
Godela spielt in diesem Bild mit Feuer. Ist es Lava, ist es Glut … oder hat sich hier ihr heißer Wunsch, ihre geliebten Berge im Allgäu bald wieder zu sehen, des Pinsels bemächtigt?  Die Berge haben hier ihre imposante Kraft von der Expressivität der Farben und von der Dynamik des Farbauftrags.
Dieses Bild von Rodica – ca. 40 x 30 cm groß – ist kurz vor dem Ende des Kurses, in einem dynamischen Flow, entstanden! Der Raum dieser Berglandschaft hat keine Interesse Volumen anzudeuten, die Berge wollen hier flach sein. Es sind die Brechungen der Flächen und ein zartes Spiel des Lichtes, die hier die Regie führen.

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Der Kopf ist eine Zwiebel

Die “alten” Porträtmaler wussten es schon immer: die Kunst des Porträtierens erlernt man am besten, indem man ein Gesicht Schicht per Schicht aus einer dunklen Farbatmosphäre ans Licht bringt! Diese gestalterische Technik ist gewissermaßen kontraintuitiv, führt aber sicher und relativ schnell zum Erfolg! Zunächst wird das ganze Bildformat mit einer dunklen Farblasur gleichmäßig bemalt. Während die Farbe noch nass ist, wischt man die hellsten Stellen des Kopfes mit einem Lappen einfach ab. Der Vorgang wird 3-4 Mal wiederholt und bald erblickt uns aus der Dunkelheit des Bildraums ein Gesicht. Seit zwei Semester beschäftigen sich einige Malerinnen aus unserem Atelier mit dieser Maltechnik und die Ergebnisse lassen sich sehen!  Hier ein paar Beispiele.

Am Anfang jeder Beschäftigung mit dem Thema “Porträt” steht die Zeichnung. Jutta hat das Porträt des jungen Mannes schon in einem “Kopf zeichnen und malen” Kurs zeichnerisch erfasst. Ohne diese Vorarbeit weiß man nicht wie die Plastik des Kopfes “funktioniert”; Licht, Schatten, Formgebung – all das soll, noch bevor man den Pinsel in die Hand nimmt, zeichnerisch in Erfahrung gebracht werden!
Ihre Zeichnung hat sie dann vier Mal fotokopiert, um mehr Spielraum beim Gestalten zu haben. So lassen sich leicht mehrere Licht-Schatten Verhältnisse ausprobieren. (Auch die Angst vor “Fehlern” wird  dabei kleiner …)
Schon der zweite Arbeitsgang liefert ein starkes Ergebnis! Soll man überhaupt noch weiter machen?
Eine weitere Variante … Die Stimmung ist anders; die Wirkung, der Ausdruck haben sich verändert – eine wertvolle Erfahrung für die Porträtistin!
Hier das Endergebnis bei Ingrid – ihre Enkeltochter schaut uns schon nach 4 Lasurschichten mit einer erstaunlichen, charaktervollen Lebendigkeit an!
Julia hat gleich mit vier Grundfarben angefangen. Hier ist die Wirkung bereits nach dem ersten Arbeitsgang sehr plastisch und klar.
Die Farbfrische, das Skizzenhafte der Linien geben dem Kopf jetzt, nach der zweiten Farbschicht unglaublich viel Ausdruckskraft. Auch hier fragt man sich: Soll ich weiter malen, ist das Bild nicht schon stark genung?
Wiltrud arbeitet an diesen zwei Porträtvarianten schon einige Wochen – die Farbschichten hat man inzwischen aufgehört zu zählen 🙂 Anfangen hat sie aber, wie die anderen auch, mit einfarbigen Farblasuren.
Hier ein weiteres Porträtbild von Wiltrud, in dem der erste Farbauftrag noch gut zu sehen ist …
Am Schluss noch eine Bemerkung: wer nun denkt, dass man sehr viel Erfahrung und Talent braucht, um diese Leistung zu vollbringen, irrt!  Wenn man es brav, Schritt per Schritt macht – so wie der Atelierhausmeister es vorschlägt – kann wenig schief gehen 😉

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Stillleben malen – Stille erleben

Ein Stillleben so malen zu sehen, wie es Eberhard macht, heißt Stille am Werk zu sehen! Es ist nicht so, dass Eberhard dabei nicht um die richtige Lösung und um den Ausdruck ringen würde, aber seine Geduld und Ausdauerkraft zeugen von einem unverfälschten inneren Bedürfnis, sein Kunstnaturell restlos zu behaupten!
Wer in unserem Atelier mal eine Arbeitspause machen möchte, hat es donnerstagabends besonders leicht. Denn dafür sind gleich zwei wesentliche Voraussetzungen gegeben – unser Sofa und die Bilder von Eberhard.  Wie oft habe ich selbst mit Vergnügen beobachtet, wie seine Bilder, für die er sich bei Bedarf ein ganzes Semester lang Zeit nimmt, entstehen? Seine Arbeitsweise wird von seinen Farben und Formen “gespeichert”.  Anders kann es auch nicht sein – beim Malen kann man sich bekanntlich nicht “verstecken”!
Das Stillleben-Bild, das wir hier zeigen, dürfte übrigens allen Atelierbesucher bekannt sein – man konnte es über ein Jahr in verschiedenen Arbeitsstadien sehen. Nun vermissen wir es, denn es ist fertig und nach Hause gebracht.

Die Vorlage für das Stillleben von Eberhart diente ein Ausschnitt aus dem Bild von Jacob van Hulsdonck (hier der Link zum Bild)
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