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Zeig mir deine Palette & ich sage dir wer du bist

Eine lustige, fiktive Theorie der bildnerischen Kleinigkeiten könnte mit einem Blick auf den Arbeitsplatz anfangen. Markant unter Werkzeugen stehen dort – mit Malpaletten. Für geübte Augen stellen sie die wahren Fundgruben der Inspiration dar. Mehr noch! Auf der Palette entstehen die Bilder des Malens selbst!

Die Malpaletten sind nicht nur unsere Werkzeuge, sondern auch schöne Blindskizzen und wilde Arbeitsprotokolle des Malens. Sie entstehen in einer Grauzone der Gestaltung, die keinen Regeln folgt. Und deshalb: Stellen sie nicht eine wundersame Untergattung von Action Painting dar? Denn es handelt sich um Flächen, die intensiv bearbeitet werden, ohne dass man irgendwelche bildnerische Ansprüche hätte – Malen ohne Kopf sozusagen. Ist das nicht das Urwesen vom Action Painting und freiem Malen, jenes erklärte Ziel, das man mit dieser Kunstgattung erreichen wollte …?

Wie hilfreich könnte ein kleiner Hinweis von einer verschmierten Palette sein, wenn wir “verkopft”, müde und ohne Not eine bildnerische Lösung “forcieren” …!


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Im grünen Labor der Kunst

Wir haben gelernt, welche Bedeutung eine Farb- bzw. Lichtstimmung für unsere Bilder hat, wir wissen auch, wie man eine bestimmte Farbatmosphäre gestaltet, doch wie eine bestimmte Lichtstimmung unserer Umgebung die Arbeit beeinflusst, kann man nur durch eine direkte Erfahrung verstehen. Denn das Licht am „Arbeitsplatz“ spiegelt sich unweigerlich in den Bildern wider!

Viele Maler haben mit großer Sorgfalt ihr „Arbeitslicht“ gewählt. Leonardo da Vinci nutzte bekanntlich das weiche Abendlicht, um seine Sfumato-Technik zu perfektionieren. Die Impressionisten schätzten die unmittelbare Wahrnehmung des Lichts: Monet malte im Freien bei wechselnden Lichtverhältnissen, um die Flüchtigkeit, das „Flimmern“ aller Formen darzustellen …

Einmal pro Jahr haben auch wir eine wunderbare Gelegenheit, die freundliche “Assistenz” eines natürlichen Lichts in Anspruch zu nehmen. Wir erinnern uns: Das solitäre Licht des Sommers, das schaukelnde Schattenwerk üppiger Baumkronen, die allgegenwärtige Stille und die warme Farbtemperatur der Natur um uns herum … Hier eine Auswahl unserer Werke, die in unserem Sommeratelier auf der Ökostation entstanden sind.


 

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Sommerkurs – Experiment und Übung

Es gibt Orte, an denen die Kunst schon “vor Ort” vorhanden zu sein scheint. Der/die KünstlerIn soll sie wie eine reife, üppige Frucht nur noch abernten. Die Ökostation, wo bald unser fünftägiger Sommerkurs beginnt, ist ein Ort von solcher Art – ein traumhafter Zufluchtsort für die Kunst! Dieses Mal werden wir uns dort mit zwei komplementären, sehr produktiven Maltechniken beschäftigen. Das Wesen der Malerei – und überhaupt der Kreativität – kann man als Kraftfeld aus zwei gestalterischen Haupttätigkeiten bezeichnen – »Experiment und Übung«. Experiment ohne Übung bleibt bloß ein Zufall und Übung ohne Freude am Experimentieren bleibt ein steriles, geistloses Handwerk. Doch wann fängt Übung an und wann soll man zum Experiment zurückkehren? Wer soll die Hauptrolle spielen, Experiment/Zufall oder Absicht/Übung … Und: Unter welchen Bedingungen kann ein bildnerisches Experiment als ein Unikat betrachtet werden …?

Ich freue mich auf den Kurs und auf euch! Am Mittwoch (13.08.) fangen wir, wie gewohnt, mit dem Frühstück ab ca. 9:30 Uhr an. Ich werde schon um 9 Uhr vor Ort sein – Frühaufsteher können mir helfen, den Raum zu richten …!


>> Noch ein Hinweis für Kurzentschlossene – es gibt noch einen freien Plaz! Anmeldung bitte hier

P.S. Meine Kurse im neuen Semester sind ebenso online buchbar!


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Dem Licht lauschen: Gespräche mit Cézanne!


Schatten, Hängematte und Cézanne … – so gelingt der Urlaub! 😉

Im kleinen Buch Gespräche mit Cézanne sind die wichtigsten Äußerungen dieses wichtigen Künstlers gesammelt. Manche sind von seinen Freunden und Besuchern notiert, manche stammen aus Briefen und Erinnerungen. Ein großes Glück für uns!

Denn hier werden die »ewigen« Fragen der Malerei behandelt: Was ist Farbe, was ist Fläche, wie erklärt man das Phänomen »Schatten«? Eindrucksvoll und unterhaltsam berichtet der Maler über sein Verständnis der Malerei und sein Verhältnis zur Natur. Um Kunst machen zu können, soll der Künstler “in sich alle Stimmen der Voreingenommenheit verstummen lassen, vergessen, vergessen, Stille machen, ein vollkommenes Echo sein.” An einer anderen Stelle ruft er: “Keine Theorien! Werke … Die Theorien verderben die Menschen.”

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