Neulich bekam ich einen neuen “Arbeitsbericht” von Volker – mit zwei sehr guten Bilder! Herzlichen Dank Volker!
Hallo Željko,
Mich hat es mal wieder “gepackt”, dieses farbige Zeitungspapier, das ich im Bild “Nicht rosarot” verwendet habe, hatte ich sozusagen auf Halde, ich habe schon länger – mit dem Gedanken, da machst Du was daraus – so geformt, es öfter in die Hand genommen und wieder weg gelegt. In der vorletzten Woche habe ich dann einfach mit der Arbeit begonnen, die Gestaltung des Bildes über blau, rosarot und grau entwickelt und am Schluss ist es so geworden, wie es jetzt ist. Ausschließlich habe ich das Bild noch “auf den Kopf” gestellt und mit Collagieren angefangen. Es ist kein Bild zum Gefallen, aber zum Ansprechen, Nachdenken …
Das zweite Bild – “Grün unterwegs” – ist ganz das Gegenteil, es hat sich einfach so entwickelt, mich mit genommen.
Herzliche Grüße,Volker
Das Bild hat etwas von einem avantgardistischen Bühnenbild, es wirkt wie eine kunstvoll reduzierte Kulisse, die eine Handlung bildnerisch erzählen möchte. Was wird hier gespielt, ein Drama, eine Komödie, ein bissiges Kabarettstück, oder ein Musical? Wie könnte das Stück heißen, »Zerplatztes Luftballon«, »Geist auf der Leitung«, »Unterm Strom der Leidenschaft«, »Tod eines Engels« …?Das Bild “Grün unterwegs” ist mit der Technik des gesteuerten Zufalls entstanden … Raum und Farbe, Entstehen-lassen und gezielt Eingreifen, Stimmung und Spiel – es ist klar ersichtlich, dass der Maler hier viel Spaß beim Malen hatte!
Hier nun die weiteren Bilder aus unserem Sommerkurs!
Ein ganz besonderes Ereignis des Sommerkurses war die Vollendung des großen Triptychons von Ulla! Viele Blogleser werden sich an das Bild erinnern – wir haben schon darüber berichtet. Ulla hat mehrere Jahre mit viel Enthusiasmus und Ausdauerkraft daran gearbeitet und wirklich Hervorragendes vollbracht – bravo!
Bei diesem Werk handelt es sich um eine äußerst vielschichtige, komplexe bildnerische Erzählung, in der viele Wahrnehmungen, Erlebnisse, Inhalte, viel Selbstbeobachtung und viele Lebenserfahrungen gespeichert sind. Diese Arbeit von Ulla stellt außerdem eine kleine Trilogie ihrer vielseitigen, tiefen Beschäftigung mit der Kunst dar. Inhaltlich handelt es sich um ihre leidenschaftliche Begegnung mit dem Land Kuba: Lebenslust und Armut, Unterdruckung und Vitalität, Hitze und Tanz, Licht- und Schattenspiele, Traumbilder einer wunderschönen, morbiden Zerbröselung – und die Schöpfungskraft von vielen Maler und Schriftsteller, die Ulla in Havanna kennengelernt hat … All das hat bildnerische Spuren in diesem Werk hinterlassen. … Ullas Triptychon ist aber auch ein schönes Dokument einer künstlerischen Suche nach Ausdruck und Kraft.
Mit Morris werden die Deteils besprichochen …
Die letzten Pinselstriche …
Auch für Godela wird es eine Fortsetzung ihrer Arbeit geben – fünf Tage waren zu wenig für ihr Vorhaben – eine majestätische Berglandschaft im Großformat. Aber sie hat einiges zustande gebracht! Bei ihrer Arbeit hat sich gezeigt, wie schwierig es manchmal ist das richtige Format für das Bild zu wählen. Während in der Mitte des Bildes das Bergmotiv mit viel Aussagekraft dargestellt wurde, wollten der untere und der obere Rand die Landschaft nicht aufnehmen … Eine unzähmbare “Tücke des Objekts” – eine Leinwand, die sich “weigert” den Inhalt zu beherbergen? Im Herbst arbeiten wir daran weiter!
Der Entwurf lässt sich sehen – starke Stimmung und das kolossale Licht einer üppigen Landschaft, die uns zum Träumen einladen will …
Morris hat seine wunderbare Op-Art Serie fortgesetzt! Ein wahres Kontrastprogramm des Kurses. Während die Anderen mit Pinsel, Spachtel, Schwamm und gelegentlich mit Fingern ihre Werke schufen, leistete Morris Präzisionsarbeit mit Teppichmesser, Lineal, Schere und Kleber.
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Franziska – die extra aus Bonn zu uns gekommen ist! – hat mit geometrischer Abstraktion und Struktur experimentiert und dabei ein paar neue Maltechniken erprobt. Farbschicht für Farbschicht gestaltete sie eine nächtliche Wüstenlandschaft und eine Komposition aus verschiedenen Farbfeldern.
Ist es der Mond, ist es die Erde?Das blaue Dreieck scheint die anderen Formen zu einem Spiel animeren zu wollen, die ersten Schritte hat es schon gemacht …
Else ist ein Spielgeist par excellence! Man schaut fünf Minuten weg und schon hat man die Entstehung eines Meisterwerks aus Spritzer und Kratzer verpasst! Mensch Else, das ist nicht fair …
Spiel, Lust, Freude – und eine Musik der Farben und Formen, die zum Tanz einlädt!Strahlende Ringe aus Gold und Silber, ein prächtiger Strudel, in dem lustige “orientalische” Farbwesen ihren exotischen Tanz vorführen … Eine Geschichte aus 1001 Nacht?
Am Montag ist auch unser letzter Workshop in diesem Semester zu Ende gegangen. Fünf schöne Tage; Freude des Malens, des Spachtelns, des Schmierens; viele gute Gespräche, viel Experiment und eine große Bildproduktion! Wir haben ein paar Maltechniken genauer erforscht und mit Gelerntem tolle Bilder gemalt.
Hier unsere Maltruppe – im Auge des “Hurrikans” (gemalt von Else).
Und hier unsere Werke(Teil 1 – den Rest zeigen wir im nächsten Beitrag )
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Julia hat eine wunderbare Bildserie mit dem Thema “Eis” gemacht! Zunächst stellte sich die Frage, wie malt man eigentlich einen sanften Verlauf, um die Wolken oder eine ruhige Wasseroberfläche darzustellen? Wie stellt man einen Eisbrocken dar? Es gelingt nur mit dem richtigen Material (Grundierung, Farbe, Bindemittel, Wasser) und mit einem entsprechenden Einsatz vom Werkzeug! Plus etwas Übung …!
Wie stellt man Transparenz des Eises dar …?Die Wassertiefe ist schon sehr gut gelungen …Der Eisberg schwimmt, die Spiegelung funktioniert …Das letzte Bild überzeugt ganz – jede Fläche und jede hier verwendete Maltechnik hat ihre klare Funktion: der Raum, die Spiegelungen, die Transparenz, die Atmosphäre …
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Auch Jutta hat sich mit dem Thema “Eis” beschäftigt und, nach etwas Übung, ein tolles, lustiges Bild, das wir uns immer wieder anschauen müssten, gemalt!
Wollen wir ins Wasser springen … oder lieber ein Nickerchen machen …?
Juttas “Übungsbild” …Dieses Bild ist ein alter Bekannter. Jutta hat es während ihres ersten Abendkurses in unserem Atelier angefangen. Es war zugleich ihre erste Arbeit mit dem Spachtel. Im Sommerkurs wurde hauptsächlich der Hintergrund bearbeitet. Eine wunderbare Arbeit voll Frische und Leichtigkeit!
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Karl ist seinem Lieblingsmotiv treu geblieben – das Meer!
Ein wuchtiges, starkes Kolorit, die schäumenden Flächen (Karl hat mit einem Schwamm gearbeitet) und eine Landschaft, in der die Farben von einer Sehnsucht nach Exotik und Abenteuer erzählen und zugleich einen sofortigen Aufbruch in die Ferne zu versprechen scheinen!
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Sigrid hat viel mit sich selbst gerungen, um am Schluss doch sehr gute Bilder produziert!
Eine Stadt, Ein Bücherregal – eine stille Intime der Farben, Flächen und Formen …
Zufal und Spiel … Singrid konnte das Bild lange nicht “akzeptieren”, hat trotzdem weiter gearbeitet – und die Arbeit hat sich gelohnt!
Seit einigen Jahren gebe ich einen mehrtägigen Workshop an der VHS Sindelfingen – die sog. »Winterakademie«. Volker – ein “Stammgast” des Kurses – hat letztes Mal von unserem Blog erfahren. Seitdem ist er ein treuer Blogleser, der sich gern von unseren Arbeiten auch inspirieren lässt. Neulich berichtete er in einer E-Mail davon. Hier sein Bericht und ein paar neue Bilder. (Dafür auch an dieser Stelle einen herzlichen Dank!)
Hallo Zeljko,
vielen Dank für Deine Beiträge im Atelierhausmeister Blog.
Ich lese ihn immer gerne, auch mit Interesse, besonders was sich so in Deinen Kursen getan hat, bzw. tut. Unser gemeinsamer Kurs ist ja schon eine Weile her, Ende Januar dieses Jahres in Sindelfingen. Da habe ich ja mich mit dem von Dir vorgeschlagenen Thema »Masken« beschäftigt. Eine wurde fertig (hast Du ja auch zusammen mit den anderen Bildern vom Kurs im Blog gezeigt), eine weitere habe ich über die Zeit fertiggestellt (siehe Masken in der Anlage). Anbei auch die “Punktlandungen”, dazu bin ich von Deinem Blog bei den Beiträgen inspiriert worden.
Wenn der nächste Kurs stattfindet, bin ich wieder dabei.
Bis dahin gute Zeit, Ideen und Gesundheit wünscht Dir Volker
Die “Masken-Gesichter” von Volker haben einen starken bildnerischen Ausdruck; beide Köpfe sind zweigeteilt in jeweils zwei “Persönlichkeiten” … Besonders interessant ist die Verwendung vom Grau, das die sanften Ockertöne erglühen lässt, ohne dass sie aufdringlich wirken.
Über die Bildserie “Punktlandung” vermerkte Volker:
Die Punkte haben eine Fallhöhe von ca. 40 cm bis 2,5 m (ich bin auf einer Leiter gestanden) und ich habe die verwendete Farbe unterschiedlich “dick” verwendet. Das habe ich alles vorher ausprobiert. Das ist für Dich sicher nichts Neues, man muss halt alles mal probieren, manches wieder und wieder ausprobieren und manches wird halt einfach nichts. In diesem Sinne, ich werde weiter immer wieder was ausprobieren und mich freuen, wenn es in meinem Sinne gelingt, wenn nicht, andere Wege suchen oder es halt einfach auch mal bleiben lassen …
unser (neuer) Semester-Kurs “Malklasse” ist nun voll und darf im Herbst 2017 starten ! Ich freue mich auf die Gruppe und auf die künstlerische Arbeit im neuen Unterrichtsformat!
Die zweite neue “Kursform” für das nächste Semester, der KÜNSTLERSTAMMTISCH, wird regulär ausgeschrieben und im Heft (und Internet) unter “Wege zur Kunst” zu finden sein. Manche von euch haben für diesen Kurs bereits Interesse gezeigt. Da nun auch Termine bekannt sind, kann man sich für den Kurs schon jetzt bei mir anmelden. Sendet mir dafür einfach eine Email.
Termine : 27.10. + 15.12.2017 und 24.01.2018
Uhrzeit : 18.00 – 21.00 Uhr
Kursnummer: 172-36150
Hier noch einmal Näheres:
Unser Künstlerstammtisch bietet den angehenden oder schon erfahrenen bildenden Künstler die Möglichkeit, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen, ihre Arbeiten zu zeigen, Praktisches und Theoretisches zu erfragen sowie im Gespräch mit dem Dozenten die Möglichkeiten einer künstlerischen Weiterentwicklung zu erörtern. Gegebenenfalls können die Werke gleich im Atelier bearbeitet, korrigiert oder neue angefangen werden. Darüber hinaus ist auch jeder willkommen, der sich »nur« an den Gesprächen – ohne Bilder zu zeigen – beteiligen will. Denn es werden auch weiterführende Themen, wie Entwicklung eigener Bildideen, Materialkunde, die Wege der künstlerischen Bildung sowie das Phänomen »Kunst« im Allgemeinen, behandelt.
Mit dem Blick über die Dächer der Stadt … über Kunst plaudern …
An diesem Wochenende wurden sämtliche Register der bildnerischen Gestaltung gezogen!
VonFiguration zur Abstraktion (und wieder zurück); vonKlecksen und Schmieren zum haarfeinen Pinselstrichen; von Lasur zur fingerdicken Struktur; von streng geometrischen Formen zu den Versuchsfeldern des Zufalls … Der gemeinsame Nenner unserer Malerei – Lust am Forschen, Ausprobieren und Spielen!