Hundert Freuden


Neulich im unseren Atelier müsste ich an die polnische Dichterin Wisława Szymborska und den Titel ihres Gedichtbandes “Hundert Freuden” denken. Denn auch wir haben am Wochenende unsere hundert bildnerische Freuden gehabt und unsere hundert Farbgedichte mit genau gleicher Fröhlichkeit gemalt! Bevor ich euch nun unsere Werke zeige, möchte ich euch das kleine Buch ans Herz legen (es ist ohnehin schon sehr lange her, als ich euch letztes Mal ein Buch vorgeschlagen habe).

Das kleine Heft mit diesem wunderbaren Titel steht oft sonntags – wie auch heute Morgen – auf unserem Frühstückstisch. Meine Frau und ich lesen uns dann 2-3 Gedichten der berühmten Dichterin gegenseitig vor. Danach kann garantiert nichts mehr schiefgehen mit einem schönen Sonntag! Szymborska hat ihr Nobelpreis (1996), meiner Meinung nach, in Wahrheit für eine unerschrockene und unerbittliche Verbreitung von Fröhlichkeit bekommen.

Hier ein paar Zeilen aus dem Gedicht “Vermeer”

Solange diese Frau aus dem Rijksmuseum
in der gemalten Stille und Andacht
Tag für Tag Milch
aus dem Krug in die Schüssel gießt,
verdient die Welt
keinen Weltuntergang.

* Gemeint ist hier das Ölgemälde “Dienstmagd mit Milchkrug” von Jan Vermeer, 1658 bis 1660


Das kleine Buch steht bei mir zu Hause nicht im Bücherregal, sondern auf meinem Arbeitstisch.

Nun zu unseren Werken und unserer gemalten Poesie …!

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Schöne Landschaften

Ich bin euch noch ein paar schöne Landschaften schuldig geblieben – Erika und Gabi haben sie im letzten Semester gemalt! Während Gabi sie mit dem Schwung der Skizze gemacht hat, malt sie Erika mit der Intensität einer Studie! Wunderbar gelungene Werke! … (Auf die neuen im nächsten Semester freue ich mich schon!)


Alles schwebt und ist doch fest im Raum des Bildes verankert … Die Formen wirken infolge der verwendeten Mischtechnik von Gabi plastisch und leicht zugleich!
Wie leicht gelingt die Metamorphose der Formen, während die Atmosphäre gleich bleibt …
Mit mehr Mut würfelt sich der Raum in die Tiefe!
Und dann – ein Aufstand der Formen, sie wollen wohl mehr Mitspracherecht!
Ganz anders bei Erika – man hört die Naturgewalt förmlich! Weniger eine wilde Natur als gekonnt gezähmte Kraft der Farben, ist hier der Inhalt …
Kaum merkt man es gleich – hier gibt es nur ein paar Raumandeutungen! Alles andere ist die Raumwirkung der Farbatmosphäre.

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Kunst am Wochenende

Die Tische sind voll Skizzen, überall liegen Farben, Pinsel, Spachtel und Stifte, auf dem Boden breiten sich Farbproben und Bildentwürfe aus. Man bewegt sich im bunten Gewühl des Ateliers wie ein Forscher im dichten Gestrüpp eines fantastischen Urwalds. Der einzige, der nicht malt, bin ich … Natürlich besprechen wir oft die Bilder, ich helfe hier und da, eine technische Lösung zu finden, aber am liebsten beobachte ich im stillen Vergnügen, wie um mich herum die Kunstwerke entstehen.

Leider vergesse ich viel zu oft, die Zwischenstufen einer Bildentwicklung fotografisch zu dokumentieren. So gehen viele flüchtige Farbstimmungen und geheimnisvolle Form-Andeutungen leider verloren … Hier ein paar „Nahaufnahmen“ und Bilder von der Arbeitsatmosphäre unseres Workshops “Farbe-Fläche-Experiment” … – In zwei Wochen sehen wir uns am gleichen Ort und zur gleichen Zeit wieder!


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Wenn die Farben von Bildern träumen

Heute möchte ich euch ein paar bildnerische Stadtszenen – im Zustand der Skizze – von Eberhard zeigen, die wunderbar zeigen, wie man Inhalt in einer Skizze “komprimieren” kann und wie man eine komplexe Raumdarstellung andeuten kann. Doch zunächst eine Terminkorrektur bezüglich Anmeldung für die Kurse im nächsten Semester:

ANMELDESTART  ist am 12. Januar!   Ich freue mich sehr auf die neuen Kurse mit euch! (Die einzelnen Kurstermine könnt ihr hier ansehen)


“Eine plötzliche Erinnerung”, könnte diese wunderbare Skizze heißen. Wer kennt die Situation nicht – im Bruchteil einer Sekunde ist alles wieder da: Ein kurzer Blick und eine Skizze der Vergangenheit taucht auf …
Der Raum ist schnell da, die Farben haben schon die leerstehende Formen besetzt …
Die Straße ist farbig saniert, fröhlich weht der Pinselwind und singt uns einen bunten Raum vor!
Eine weitere Szene, in der alles schon da ist – ohne die leuchtende Leere des Raumes stören zu wollen …
Aber die Farben wollen auch mitreden! … Diese kleine und so wunderbar unaufgeregte Straßenszene ist wie eine poetische Postkarte aus dem Tagebuch einer schönen Urlaubsreise …
Hier zeigen die Farben alles, was sie vom niedrigen Licht der Wintersonne gelernt haben. … Diese Skizze lädt zu einem tiefen Atemzug ein – man will auch die Farbaromen des Bildes erleben!

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Bilder-Revue 2021


Was soll man über das 2021 sagen?! Bildnerisch gesehen war es schön, mehr noch – Malerei war für viele von uns geradezu notwendig, um den Pandemie-Alltag besser überstehen zu können. Kunst hat uns erfreut, die gemeinsame Zeit im Atelier und der Austausch über unseren Blog haben uns viele kreative Impulse gegeben. Das war wunderbar und das sollen wir nun feiern! Lass uns die alljährliche Bild-Revue passieren! – holt euch ein Glas Sekt, setzt euch gemütlich aufs Sofa und genießt die größte Online-Kunstshow des Jahres” !


Ich wünsche Euch einen schönen Silvesterabend, einen guten Rutsch und ein kreatives, erfolgreiches und glückliches Jahr 2022 !


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