Nachdem sie zweimal ausfallen müsste, fand am vergangenen Wochenende diesjährige Winterakademie statt. Der Kurs hatte kein Thema, die Fantasie keine Grenzen! Unser einziges Vorhaben – ausdrucksvolle, starke bildnerische Geschichten zu erzählen!
Von der Arbeitsatmosphäre und der Stimmung im Atelier muss ich nicht berichten, das erledigen unsere Bilder selbst …
Neulich im unseren Atelier müsste ich an die polnische Dichterin Wisława Szymborska und den Titel ihres Gedichtbandes “Hundert Freuden” denken. Denn auch wir haben am Wochenende unsere hundert bildnerische Freuden gehabt und unsere hundert Farbgedichte mit genau gleicher Fröhlichkeit gemalt! Bevor ich euch nun unsere Werke zeige, möchte ich euch das kleine Buch ans Herz legen (es ist ohnehin schon sehr lange her, als ich euch letztes Mal ein Buch vorgeschlagen habe).
Das kleine Heft mit diesem wunderbaren Titel steht oft sonntags – wie auch heute Morgen – auf unserem Frühstückstisch. Meine Frau und ich lesen uns dann 2-3 Gedichten der berühmten Dichterin gegenseitig vor. Danach kann garantiert nichts mehr schiefgehen mit einem schönen Sonntag! Szymborska hat ihr Nobelpreis (1996), meiner Meinung nach, in Wahrheit für eine unerschrockene und unerbittliche Verbreitung von Fröhlichkeit bekommen.
Hier ein paar Zeilen aus dem Gedicht “Vermeer”
Solange diese Frau aus dem Rijksmuseum in der gemalten Stille und Andacht Tag für Tag Milch aus dem Krug in die Schüssel gießt, verdient die Welt keinen Weltuntergang.
Die Tische sind voll Skizzen, überall liegen Farben, Pinsel, Spachtel und Stifte, auf dem Boden breiten sich Farbproben und Bildentwürfe aus. Man bewegt sich im bunten Gewühl des Ateliers wie ein Forscher im dichten Gestrüpp eines fantastischen Urwalds. Der einzige, der nicht malt, bin ich … Natürlich besprechen wir oft die Bilder, ich helfe hier und da, eine technische Lösung zu finden, aber am liebsten beobachte ich im stillen Vergnügen, wie um mich herum die Kunstwerke entstehen.
Leider vergesse ich viel zu oft, die Zwischenstufen einer Bildentwicklung fotografisch zu dokumentieren. So gehen viele flüchtige Farbstimmungen und geheimnisvolle Form-Andeutungen leider verloren … Hier ein paar „Nahaufnahmen“ und Bilder von der Arbeitsatmosphäre unseres Workshops “Farbe-Fläche-Experiment” … – In zwei Wochen sehen wir uns am gleichen Ort und zur gleichen Zeit wieder!
Was soll man über das 2021 sagen?! Bildnerisch gesehen war es schön, mehr noch – Malerei war für viele von uns geradezu notwendig, um den Pandemie-Alltag besser überstehen zu können. Kunst hat uns erfreut, die gemeinsame Zeit im Atelier und der Austausch über unseren Blog haben uns viele kreative Impulse gegeben. Das war wunderbar und das sollen wir nun feiern! Lass uns die alljährliche Bild-Revue passieren! – holt euch ein Glas Sekt, setzt euch gemütlich aufs Sofa und genießt die größte Online-Kunstshow des Jahres” !
Ich wünsche Euch einen schönen Silvesterabend, einen guten Rutsch und ein kreatives, erfolgreiches und glückliches Jahr 2022 !
Liebe Blogleser:innen – ich wünsche Euch und Euren Familien frohe Weihnachten, besinnliche Festtage und schöne Stunden im Kreis der Menschen, die Ihr liebt.
Für den (passenden) bildnerischen Weihnachten-Gruß bedanke ich mich bei Beate …
Der Workshop am vergangenen Wochenende – unser Klassiker “Farbe-Fläche-Experiment” – war eine schöne Farbinsel und eine wohltuende Zeitenklave im grauen November. Mehr noch: Wir haben ein paar kleine Meisterwerke gemalt!
Jeder Kreis eine freundliche Tanzaufforderung für die müden November-Augen! Überall im Bild: Fröhlichkeit und Lebenslust – ganz unsere Janka!Ein Chamäleon passt sich einer Umgebung, indem es die Farben wechselt. Jutta dagegen passt seine Form ihren Farben!Die Übung ist einfach: mit nur drei Farbtönen die Plastizität der Form ausdrucken … Eine große Hilfe bieten Farbkopien, auf denen man dann direkt malen und vieles ausprobieren kann.Ein Kunstwerk hat uns ein Zettel hinterlassen. In der Bildsprache von Ute lautet die Botschaft: “Bis später im Großformat”Grauer Himmel, Sprühregen … Und dann greift Else zum Pinsel! Ulla hat es im November leicht – sie wärmt die kubanische Sonne! Die Pracht der Farbtemperaturen im Ullas Bild, das sie noch im Sommerkurs angefangen hat, ist so plastisch und klar, dass man die Hände zum Wärmen hinstrecken möchte …Spätestens am Arbeitsplatz vom Franz ist der November vergessen! Da brennt es nur und glüht, sodass man sich am liebsten in einem Liegestuhl ausstrecken und eine kalte Limonade bestellen möchte!