Franz hat uns schon am ersten Tag mit seiner neuen Arbeit, die er zu Hause vollendet hat, überrascht – ein kleines Meisterwerk des bildnerischen Spiels! Schwarz-Weiß Kontraste beflügeln den Tanz der bunten Punkte; Graustufen der Zeichenkohle bilden dafür einen atmosphärischen Spielplatz … Auch die Deutungsvorschläge sind lustvoll arrangiert: Was macht die Figur rechts im Bild, ist es ein Autofahrer, der “bunte” Gedanken denkt? Sind die farbigen Kreise wortlose Sprachblasen eines fassungslosen Lottogewinners?
Die Bildserie von Isabella erzählt von stimmungsvollen Formahnungen und sanften Formauflösungen; komplexe, spielfreudige Farbgebung, Transparenz, Verlauf – und trotzdem eine Festigkeit der Komposition, die viel Raumtiefe zulässt! … Unsere liebe Münchnerin müsste uns – um ihre Kinder vorm Schlafengehen noch sehen zu können – leider früher verlassen …
Ein kristallenes Raumgewebe in Entstehung … und eine Geduldprobe für Silke! Obwohl das Bild am Ende unseres Kurses noch unvollendet blieb, könnten wir selbst aufgrund dieses Fragments mühelos erahnen, dass das Bild ein tolles Werk sein wird! Nicht zuletzt, weil wir ihre “Skizze” gesehen haben. Silke besucht die Malklasse auch im nächsten Semester, sodass wir die Gelegenheit haben werden, die fertige Arbeit zu sehen!
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Das leckerste Kunstwerk unseres Kurses hat Beate gemacht! Schaut euch die rhythmischen Tanzdrehungen der Apfelstücke, die strukturreichen Aufblähungen des Teigs, die plastisch vollendete Ornamentik und die aromatischen Duftahnungen der Formen an! Ein Meisterwerk erstes Grades! (Die Geheimzutat: Kokosblütenzucker!)
Hier die weiteren (unvollendeten) Werke von Beate.
Ein labyrinthischer Kosmos der Raumverschachtelungen, ein bühnenreifes Lichtstück der Malerei; ein bildnerisches Theater der wundersamen Farbsphären; Musik und Architektur …! Hier kann man wirklich beliebig weiter fantasieren und assoziieren! Denn das (unvollendete) Bild von Eberhard wirkt wie ein symphonisches Gebilde, das einen unendlichen Raum für seine bildnerische Erzählungen zu besitzten scheint. Dieses Bild zu betrachten ist ein Kunstgenuss pur!
Ein Fluchtweg, ein Aufzugsschacht … oder ein Geheimtresor? Das Gegenständische verdichtet sich im Raum des Bildes wie eine spontane morgendliche Eingebung, wie eine plötzliche Vision am Ende eines Traums, die sich an den Ränder des wach gewordenen Geists schon auflöst … Ein tolles Werk von Petra.
Die Autorenschaft ist hier leicht geklärt – in unserer Malklasse ist Ulla für die geheimnisvollen Farbflächen-Collagen zuständig! Das Bild ist zwar noch nicht vollendet – obwohl es sich durchaus auch so behautpen könnte! – aber die vertraute Wirkung ist schon da: ein Puzzle aus Bildfragmenten in einer Farbatmosphäre aus rätselhaften Ahnungen. Die Inspiration für dieses Bild hat sie in einem Fischerdorf auf Kuba gefunden.Wer könnte die Segelboote lustiger und fantasievoller auf die Leinwand bringen als unser Karl!?Bei Else tut sich seit einiger Zeit was! In ihren Bildern tauchen langsam neue Formen auf. Auch die Farbgebung ist heller geworden, der Umgang mit Transparenz souveräner – eine völlig neue Licht-Stimmung!Hier noch einmal versammelt die Absolventen des ersten Semesters unserer Malklasse! Die maisten machen weiter – ich freue mich schon darauf! Wer Lust hat, uns Gesellschaft zu leisten, soll sich beeilen, die Workshops im neuen Semester zu buchen! (Bitte setzt euch auf die Warteliste, falls die Kurse schon voll belegt sein sollten – das lohnt sich!)
Das erste Semester unserer Malklasse ist zu Ende gegangen. Bei unesem letzten Treffen haben wir alle Aspekte der bildnerischen Gestaltung, die wir bisher separat erforscht haben – Rhythmus, Komposition, Raumgebung –, noch einmal zusammenfassend behandelt. Bewegung und Rhythmus; Formdehnung und Komposition; Raum und Fläche – allesamt große Themen der Malerei, die uns auf der Suche nach Ausdruck stets begleiten. Sie zu studieren macht nicht nur Spaß – die Beschäftigung mit den Grundlagen der Malerei öffnet uns Einsichten in die tieferen Schichten der Gestaltung. So agieren wir als Künstler souveräner, leichter und freier.
An dieser Stelle muss ich noch zugeben, dass ich eine so hohe Arbeitskonzentration, wie am vergangenen Wochenende, in unserem Atelier noch nicht erlebt habe. Obwohl wir auch viel “Quatsch” gemacht haben, geplaudert, diskutiert und viele kleine Pausen mit Kaffee und Kuchen gemacht haben – unser Thema lockte uns immer wieder aufs Neue, vergnügt in die Welt der Linien und Flächen zu versinken. Zeitweilig war es im Raum so still, dass man eine Stecknadel fallen hören könnte. Einfach wunderbar!
Hier stellen wir zunächst unsere Werke mit Bleistift, Kohle und Kreide vor. Die Zeichnungen sind keineswegs nur Skizzen und Proben sondern auch eigenständige Werke in kleinem Format!
Eine kleine Gruppe – allesamt die Stammbesucher unseres Ateliers – hat sich neulich zusammengetan und, mit dem Atelierhausmeister am Board, einen Ausflug nach Karlsruhe gemacht. Denn die Ausstellung “Cézanne Metamorphosen” in der Staatlichen Kunsthalle ist bald – am 11.02. – zu Ende. Die Ausstellung war recht gut besucht, aber wir konnten uns mühelos einen Platz vor den Bildern erobern.
Nun, was hat dieser Maler-Autodidakt so toll gemacht, dass immer noch alle Welt dorthin pilgert, wo seine Bilder zu sehen sind? Wir haben uns ein paar Werke genau unter die Lupe genommen, was uns einen großen Genuss bereitet hat. Nicht selten allerdings wird mancher Ausstellungsbesucher enttäuscht, denn zunächst sieht er auf seinen Leinwänden laute vertraute Farb– und Formgebungen, nichts scheint in seinen Bildern ungewöhnlich oder besonders zu sein … Und genau das ist es, was man beachten muss! – dieser Künstler hat die Malerei so maßgeblich beeinflusst, dass seine bildnerische Sprache und sein künstlerisches “Konzept” heute “normal” und unspektakular wirken. Für uns bedeutet dies, dass wir – wollen wir seine Kunst wirklich verstehen – auch den Kontext ihrer Entstehung berücksichtigen müssen. Hier ist sicher kein geeigneter Ort, um mehr als ein paar Stichwörter darüber zu sagen, zumal wir über Cézanne schon berichtet und sogar eine Buchempfehlung gegeben haben. Wir können aber das Phänomen “Cézanne” im nächsten Semester gern detaillierter behandeln.
Den Raucher haben wir uns ganz genau angeschaut. Der Raum wirkt flach, das Volumen – oder besser gesagt das räumliche Fassungsvermögen der stark reduzierten, kubistisch anmutenden Formen dagegen, scheint vor Fülle zu platzen … Auch die Arbeitsweise des Künstlers haben wir zu enträtseln versucht. Dafür gab es genug Hinweise; die linke, skizzenhaft gemalte Hand und die rechte, wohlgeformte; Stofffalten, die sich in luftige Pinselstriche aufzulösen, kleine Farbnotizen und schnelle Korrekturen an der Figur und im Hintergrund …
Else, Sabine, Ulla, Karl – der uns freundlicherweise mit seiner Autolimousine nach Karlsruhe gefahren hat – und der Atelierhausmeister … Auf dem Weg zurück nach Stuttgart haben wir noch den Kloster Maulbronn besucht und uns dort eine Führung gegönnt. (Darüber ein anderes Mal mehr).
Gleich am nächsten Tag besuchte ich mit Jutta die Ausstellung vom leider jung verstorbenen amerikanischen Künstler Patrick Angus im Kunstmuseum. Zu sehn war ein Patchwork aus anfänglichen Probearbeiten und späteren genauen bildnerischen Beobachtungen seiner unmittelbaren Umgebung. Porträts, Akt- und Figurenzeichnungen, Landschaftsbilder und schonungslose Berichterstattungen aus den Bars, Klubs und Vergnügungsstätten der New-Yorker Gay-Szene … Die Ausstellung ist noch bis 08. April zu sehen!
In der “Posenwelt” des Künstlers …
Am Schluss möchte ich euch auf eine Vernissage aufmerksam machen. Bei der Gruppenausstellung FreiZeichen macht eine langjährige Malerin unseres Ateliers Jo Schöffend mit, die jetzt nicht nur wunderbare Kunst macht, sonder auch selbst unterrichtet! Hier könnt ihr mehr über Jo erfahren. Ich würde mich freuen, auch bei der Vernissage zu sehen!
FreiZeichen
Eröffnung: Do., 8. Februar 2018 19.00 Uhr im Foyer Landratsamt Ludwigsburg Hindenburgstraße 40
Im zweiten Teil unseres Berichts stellen wir nun unsere figurativen Bilder vor, darunter starke Akt-Bilder (Melissa), eine “fliegende” Landschaft (Nicole), ein märchenhafter Pfau (Nuray), täuschend echte, verwitterte alte Tür und aus der Malstruktur aufblickende Köpfe (Sanja), rote Peperoni (Volker) und lustige Blumensträuße (Birgit).
Am Schluss haben wir eine kleine Vernissage gemacht und auch dieses Mal festgestellt – eine gute Präsentation ist für die Wirkung der Bilder die “halbe Miete”!
Die Sindelfinger Winterakademie hat eine lange Tradition – sie ist nun zum zwölften Mal stattgefunden! Drei Tage lang haben wir sämtliche Register der bildnerischen Gestaltung gezogen – Ausdruck, Spiellust, Experiment; Raum, Rhythmus, Komposition; gegenständig und abstrakt, formbezogen und frei!
In der Malgruppe waren neben regelrechten Veteranen des Kurses auch einige neue Künstler – eine schöne Mischung aus Jung und Alt! Am Sonntag gingen wir mit tränenden Augen auseinander, denn wir hatten viel Spaß miteinander …! Hier stellen wir zunächst unsere abstrakte Werke vor.
Kristina hat ein farbig sehr komplexes Bild mit viel Geduld in nur drei Tagen vollendet. Neben Acrylfarben hat sie auch Kohle und Kreide benutzt, was die Kontrastwerte erheblich erhöhte, sodass die Farbfelder eine starke Wirkung entfaltet haben. Die “Kunst” bei der Gestaltung solcher Bilder liegt in der geschickten Arbeit mit Farbschichten, wobei sich transparente und deckende Farbfelder abwechseln und im Prozess Stimmungen und Formen hervorbringen.
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Klick zum Vergrößern!
Volker – im Kurs ein alter Bekannter – ist ein ausgesprochen spiellustiger Maler! Jedes Bild ist eine neue, eigenständige Farb- und Formwelt … Seine Arbeitsmethode: Mit dem Zufall “kooperieren”, Spontaneität beibehalten – mit Konzentration und Neugierde Pinselstriche und Farbkleckse auf ihrem Weg zu einer bildnerischen Aussage unaufdringlich begleiten …
Sabine konnte am Ende des Kurses eine schöne Bildserie präsentieren! Klare Form- und Farbsprache, mir der sie eine kleine, energiebeladene bildnerische Erzählung entfaltet hat!
Sanja hat sich dieses Mal (auch) der Abstraktion und dem Experiment gewidmet – eine neue Seite in ihrer Malerei, denn bisher hat sie ausschließlich figurativ gemalt.
Nicole hat viel angestaute Energie mitgebracht – seit letzter Winterakademie konnte sie keine Zeit fürs Malen finden! Das Ergebnis ihrer Arbeit lässt sich sehen: kräftige, großzügige Farbfelder, stets wunderbar komponierte Farben und ein feines Gefühl für Rhythmus.
Karin hat in unserem Kurs ihre künstlerische Feuerprobe gehabt – und bestanden! Die Bildideen bildnerisch strukturieren; den Inhalt in eine spannende Komposition ordnen, einen Ausdruck finden – das waren ihre Themen.
Birgit ist zwar eine passionierte figurative Malerin, nun hat es aber auch sie erwischt – hier eine lustige, klare und bunte Formwelt, die sie am ersten Tag (zum Einwärmen) malte.
Fortsetzung folgt …
Am 4. März gibt es an der VHS Böblingen einen weiteren Kurs von mir. Mehr Infos hier. (Die Kurse an der VHS Stuttgart sind hier aufgelistet)
Ich bin euch noch ein paar Bilder aus dem alten Jahr schuldig geblieben – es sind allesamt wunderbar gelungene Werke von unseren Abendmalern.
P.S. Das neue Programm der VHS Stuttgart ist erschienen! Die Kurse im unseren Atelier haben nun Kursnummern und können per Telefon, Internet oder persönlich im TREFFPUNKT Rotebühlplatz gebucht werden. Ihr könnt auch Frau Haas per E-mail anschreiben (ilona.haas@vhs-stuttgart.de)