– Bunte Verhandlungen

Gestern malte in unserem Atelier eine fröhliche Gruppe aus Mitarbeiter der Uni Hohenheim.  Prof. Dr. Markus Voeth  und sein Team haben sich vorgenommen, ein Bild – als Weihnachtsevent – zusammen zu malen. Schöne Stimmung, Glühwein, Kleingebäck und Kunst – was will man mehr?!
Bei der Bildbesprechung hörte man immer wieder das Wort “Verhandlung” – es stellte sich heraus, dass dies ein Forschungsgegenstand des Lehrstuhls für Marketing & Business Development ist!  Unverhofft brachte unser Workshop nun eine neue Kunstgattung hervor – Malerei der Farbverhandlungen! … Hier ein paar Bildimpressionen von unserem Malnachmittag.


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– Der Mensch und sein Bildnis

Selten finden wir ein Motiv, das uns mehr inspiriert, als der Mensch. Ein Gesicht auf der Leinwand entstehen lassen, einen Blick aus den Augen erleben, die unsere eigene Pinselstriche modelliert haben – ein Malerlebnis besonderer Art!  Seitdem wir unsere “Kopf zeichnen und malen”*  Workshops machen, begeistern sich immer mehr Maler unseres Ateliers  für dieses faszinierende Thema. In diesem Semester hat sich Petra mit zwei Porträts beschäftigt. Hier ihre Bilder.

Rudolf Fuchs ist der älteste Yogalehrer Deutschlands. Mit 96 unterrichtet er immer noch! Petra malt ihn expresionistisch und meditativ zugleich. Über das Endergebnis berichten wir noch …

Das markante Gesicht der Schriftstellerin Zadie Smith verfolgt Petra seit einiger Zeit. Die Fotographie der Schriftstellerin zeigt uns ein offenes, zugängliches Gesicht, in dem das Sinnliche und das Schöne mit einer Mimik des Suchens vermengt ist.

Die Arbeit von Petra hat letzte Woche eine dramatische Wendung bekommen – sie war auf einmal unzufrieden mit dem – aus meiner Sicht gelungenen – Porträt und hat es übermalt. Ein Schock für alle Anwesenden! Wir könnten sie dann doch überreden, dem Bild noch eine Chance zu geben. Der neue Versuch ist (ebenso) gelungen, die Deckfarbe war noch nass, sodass uns bald eine verträumte Madonna – wie durch einen Schleier aus Eis uns Schnee – erblickte.

* Der neue “Kopf-Kurs” findet im Jannuar 2018 statt.


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– Wunderbar normal

Eine weitere, “stink normale” Woche in unserem Atelier …
Wiltrud hat uns eine Quiche gebacken, Julia hat uns einen hübschen Sofatisch gebracht, Tee und Kekse gab es vor Ort.  Es wurde gearbeitet und geplaudert, Bilder wurden gezeigt und kommentiert, Meinungen wurden ausgetauscht und Tipps gegeben … Die Literaturliebhaber unter uns haben sich über Bücher, die Filmliebhaber über Filme unterhalten. Außerdem wurden Kochrezepte aufgeschrieben und Urlaubsfotos gezeigt; Alltag und Kunst, Smal Talk und Diskussion … Es wurde sogar gesungen (der Franz interpretierte für uns ein Lied von Zarah Lender! )
Und die Ruhe und das künstlerische Nix-Tun üben? Auch das haben wir gemacht. Und was haben diejenigen gemacht, die nach einer Erkältung geschwächt oder nach einem langen Tag doch dem schönen Farbspiel der Malerei beiwohnen wollten?  Sie haben den Ratschlag des Atelierhausmeisters befolgt:  Zunächst auf unserem Sofa gemütlich Platz nehmen, einen Tee trinken und für ein Weilchen den anderen zuschauen, wie sie über ihre Leinwände Kunst ausbreiten … Das Lebenselixier pur!
Leben wir in unserem Atelier nicht eine Utopie der Freizeit ?


 

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– Das poetische Moment –

Das Skizzenhafte, das Frische, das Spontane und das Luftige in unseren Bildern ist manchmal eine wunderbare, phantasiesteigende Eigenschaft der Malerei. Es gehört zu den grundlegenden Fertigkeiten eines Künstlers, die bildnerischen Aussagen nicht mit Inhalt zu überladen und damit dem Betrachter einen Spielraum für Fantasie zu schenken.  Ein Entwurf kann uns inspirieren, eine Skizze kann uns erfreuen und unsere Vorstellungskraft beflügeln, ohne uns mit „Befindlichkeiten“ des Künstlers; mit seinem Geschmack und seinen Vorlieben zu „belasten“.  Eine gelungene Skizze deute mehr an, als sie auf der Leinwand festlegt und zeugt somit vom Talent und Kreativität des Künstlers! … Außerdem wirken die “fretig gemalten” Bilder oft zu dekorativ und zu „glatt“das poetische Moment des Ausdrucks ist nicht erfasst, das Bild erzählt zu viel und gibt dem Betrachter zu wenig Raum, eigene Phantasie zu aktivieren – das Wesentliche der Kunst geht dabei verloren!  Der Maler-in soll stets daran erinnert werden, dass eine gekonnte Andeutung oft tausendmal mehr sagt als eine ausführliche Schilderung!

Hier einige Beispiele Skizzen, Farbproben, unfertige und (vorläufig) fertige Werke aus unserer heimischen Produktion.



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Malklasse II – Teil 2

Hier noch unsere Bildproduktion des letzten Malklasse-Workshops.
Eberhard hat sich zum ersten Mal mit der bildnerischen Wirkung der Struktur befasst. Entstanden sind die Bilder “Maske” und der (unvollendete) “Clown”, in dem eine schöne melancholische Atmosphäre herrscht und zur Vollendung des Bildes im Geiste einlädt …



Petra hat die allerletzten bunten Herbstblätter in ihrem Bild “konserviert“.  Sie hat sie mit der Farbe bedeckt und damit eindrucksvolle, windige Abdrücke gemacht – wunderbar!


Auch Silke hat im Kurs ihr erstes Struktur-Bild gemalt. Sie war zunächst etwas skeptisch, per E-Mail dann teilte sie es mir mit: Im Nachhinein begeistert mich die Sache mit der Struktur …Klar, denn das Bild ist wunderbar gelungen – die zwei Holzköpfe vom Schimmelhüttenweg haben nun zwei Bruder bekommen!


Susanne hat mit Struktur schon viel Erfahrung. Trotzt einer reduziert-minimalistischen Sprache, die sie hier gekonnt benutzte, berichtet ihr Werk über eine schöne, sinnliche Gefühlswelt des Winters …


Beate beglückte unsere nach Farbe und Spiel suchenden Augen mit einem weiteren Psychedelic-Art Werkt! Farbgenuss pur, einfach toll! Bitte weiter so …! Als Ausgleich malte sie mit feinsten Pinselstrichen an ihrem “Beerenbild” weiter. Wer so leicht die Mal-Genres wechseln kann, darf sich wahrlich als Meisterin der bildnerischen Stimmungen bezeichnen!



Else hat gemalt und collagiert und ein Feuer aus Gold entflammt! Das zweite Bild ist die Fortsetzung ihrer “Strudel-Serie.” Neu ist hierbei die Dominanz der Struktur; Schwung und bremsende Körnung der Fläche – eine starke Wirkung!



Hier noch ein paar Maler-in-Action-Bilder …

Im Januar geht es mit unserer Malklasse weiter. Ich freue mich schon darauf, denn die “Wohnzimmeratmosphäre” unseres Ateliers macht uns klar:  die Kunst ist die Kunst des Lebenswer sie wirklich machen will, soll sie leben!

 

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