– Malklasse III

Das Thema in unserer Malklasse war am vergangenen Wochenende “der Raum.” Fast immer, wenn wir bildnerisch gestalten, haben wir mit der Raumdarstellung zu tun. Plastizität, Volumen, Tiefe, Bewegung – das sind alles Aspekte der Raumgebung. Auch das Atmosphärische eines Bildes ist im Grunde die “Raumwirkung” der Farbe. Die beherrschende Maltechnik dabei ist Kontrast-, bzw. Farbverlauf. Es sit beinahe unmöglich ein Objekt – Körper, Figur, Gegenstand … – ohne Abstufung eines Farbtons in einer räumlichen Ausdähnung plastisch wiederzugeben. Selbst abstrakte Bilder wirken oft “flach” und “dekorativ”, wenn keine Farbabstufungen vorhanden sind, denn es fällt die räumliche Orientierung.
Wir haben zunächst mit Bleistift, Zeichenkohle und Kreide gearbeitet. Unser Ziel war es, durch Verlauf die Illusion einer Raumwölbung zu erzeugen. Selten hat uns eine gestalterische Aufgabe so ergriffen, selten haben wir uns so intensiv mit einem Thema beschäftigt! Manche haben gar nicht zum Malen gekommen – so spannend war die Arbeit mit den vermeintlich “einfachen” Mitteln, die eine wesentlich größere Konzentration auf den Raumeffekt unseren Flächen zugelassen haben. Am Sonntag haben wir uns mit dem Gefühl verabschiedet, mit unserer Arbeit erst richtig angefangen zu haben.


Franz hat das Übungsblatt schnell um neue, freiere Formen erweitert und zwei eindrucksvollen Kohlezeichnungen gemacht. Die einzige “Farbe”, die er dabei benutzt hat, war Grundierweiß. Das Bild haben wir “Fliegende Eistüte” getauft.

Renate hat ihre Skizze (sehe unten) konsequent als Vorlage für das farbige Bild benutzt und eine luftige Komposition aus scharfen Linien und voluminösen Flächen mit Jaxon Kreide gemalt. Manche Stellen erinnern an die Malerei des Suprematismus …

Über das Werk von Eberhard müssten wir staunen! Rhythmus, Komposition, Raum, Farbgebung – meisterhaft! Nun wissen wir, womit sich Eberhard im nächsten Semester beschäftigen wird!

Silke hat ein ausdrucksstarkes, expressives Bild gemalt! Obwohl noch unvollendet, hat das Bild viel Tiefe und Raum. Die blaubrennenden Formen scheinen leidenschaftlich um die Vorherrschaft im Bild zu kämpfen.
Petra konnte ihr Bild ebenso nicht zu Ende malen – die leeren Bereiche, die Bleistiftlinien und die futuristisch anmutenden, frei schwebenden Raumfragmente behaupten sich aber trotzdem als eine zwar zufällige aber doch sehr eindrucksvolle bildnerische Aussage!

Ulla har ihre Bildserie, in der sie ihre Fotografien als Ausgangspunkt für die Malerei benutzt, fortgesetzt. Die farbigen Flächen um das Foto herum dienten ihr nur als Grundierung und waren nur kurze Zeit zu sehen. Bevor sie die ganze Bildfläche mit Dunkelbraun übermalt hat (sehe unten), könnte ich die starke Farbwirkung gerade noch dokumentieren.
Zak – und weg war die bunte Farbschicht!
Karl hat die Raumwirkung des Farbverlaufs in einem – wie konnte es anders kommen? – Landschaftsbild erprobt. Die Raumdehnung der Flächen – von pastös-kräftigem Farbauftrag bis zu der zarten Lasur des Himmels – ist auch hier die Illusion mittels Abstufung der Farbtöne.

Am Ende unseres Kurses malte uns die Sonne zum Abschied eine prächtige Stadtkulisse! In zwei Wochen sehen wir uns wieder – ich freue mich darauf!


 

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– Singende Köpfe, tanzende Linien – Teil II

Am zweiten Tag unseres Workshops haben unsere Köpfe ein Leben in Farbe geschenkt bekommen, jede Künstlerin hat aus der konstruierten Kopf-Form eine andere bildnerische Aussage gemacht!  Dieses Mal haben wir statt Acrylfarbe Jaxson Kreide benutzt.


Julia hat eine kupferfarbene Palette gewählt – ihre ruhig singende Frau hat in ihrem Blick auch etwas Melancholisches … was für ein Lied singt sie?

Das expressive Bild von Else würde auch ohne offenem Mund schreien. Das Licht ist souverän “moduliert”, sodass der ganze Bildraum stark und plastisch wirkt. Schaut euch Linien und Flächen an – sie sind wunderbar ineinander verwebt!

Barbara hat ihre eigene Bildvorlage mitgebracht – eine Szene aus einem Fernsehkrimi. Sie hat Jaxon Kreide mit einem Lappen verschmiert und damit eine schöne Spannung zwischen harten Linien und weichen Flächen ausgebaut.

Sabine ist ein wahres Meisterwerk gelungen! Atmosphärisch sanft modellierter Kopf, mit viel Gefühl für Licht und Raum. Man kann kaum glauben, dass sie noch nie einen Kopf gemalt hat!
Vom Gretes Bild habe ich leider nur die Aufnahme des noch unvollendeten Kopfes gemacht. Aber das Bild wirkt schon in diese Phase stark, das Skizzenhafte lässt schon alles Wesentliche erahnen. Aber … singt die Frau oder ist sie – wie in einem Krimi – tödlich erschrocken?
Es war eine wunderbare Zeit, wir haben viel Spaß miteinander gehabt!

 

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– Singende Köpfe, tanzende Linien – Teil I

Die Zeichner unter den Künstlern unseres Atelier haben sich über das Wochenende mit dem Thema “Mimik und Ausdruck” beschäftigt – und einen Kopf zum Singen gebracht.
Die Anatomie des Singens ist gar nicht einfach. Zunächst haben wir uns mit der Verformung unseres “Roboterkops” beschäftigt. Das Erfassen von entsprechender Körperhaltung und perspektivische Verzerrung der anatomischen  Grundform verlangten zwar hohe Konzentration, aber die Arbeit hat uns so ergriffen und so viel Spaß gemacht, dass wir die Zeit ganz vergessen haben! Manche schwierige Stellen – z. B. Ohren, Augen und Nase – haben wir separat behandelt, erklärende Skizzen gemacht (und sogar Spickzettel geschrieben!), um die Zusammensetzung der Formen besser verstehen zu können. An unserem ersten Tag sind wir um 17 Uhr wie aus einem Traum erwacht – und müssten über die Qualität unserer Werke staunen.

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Da wir weder eine Vorlage noch ein Model benutzt haben, müssten wir den singenden Kopf zunächst mithilfe unseres Standardmodels konstruieren. Dies ging nur Schritt per Schritt

Irgendwann fingen unsere Linie an zu singen

 

 


… und hier ein paar Details.

 

Am Sonntag haben wir mit Farbe gearbeitet, darüber im nächsten Beitrag …

 

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Neujahrswünsche

Liebe Blogleser,
euer Atelierhausmeister verabschiedet sich für 10 Tage nach Schwarzwald. Aber nicht bevor er euch noch seine Neujahrswünsche ausspricht:
Möge ihr Leben im Jahr 2018 einer lockeren bunten Farbskizze gleichen, stets frisch, luftig und fröhlich sein – im Flow der Inspiration und Lebenslust!
Guten Rutsch und aufs bald!

“Bunte Spielwesen” von Angelika

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– Bilder-Revue 2017

Liebe Künstler-innen,
im Jahr 2017 hatten wir viel Spaß miteinander, in unserem Atelier sind wunderbare Werke entstanden, wir haben viel gemalt und Neues gelernt. Aber auch schöne humorvollen Mußestunden zusammen verbracht, in denen unser Atelieralltag mit Gesprächen und Diskussionen veredelt werden konnte.  Das wollen wir mit einer Bilder-Revue des Jahres 2017 noch einmal würdigen!  Unter den Bildern sind auch ein paar unveröffentlichte Momentaufnahmen von der Arbeitsstimmung und mancher lustige Snapshot von Plauderrunden auf unserem Künstlersofa.
Viel Spaß und auf bald!

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– Weiße Weihnachten

Liebe Blogleser,
morgen ist es so weit – die hektische Vorweihnachtszeit wird vorbei sein, wir werden endlich zur Ruhe kommen und weiße Weihnachten genießen! … Weiße Weihnachten?  Ja – in den stimmungsvoll gemalten Landschaften von unseren Frauke und Rodica!
Euer Atelierhausmeister wünscht euch und eueren Familien ein wunderschönes, frohes und entspanntes Weihnachtsfest!



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