Die Sprache des Lichts

In unserer Schule des Zeichnens haben wir uns am vergangenen Wochenende mit dem Thema “Licht und Schatten” beschäftigt. Dafür haben wir zwei Lichtquellen benutzt, um die Wirkung des Lichts auf die Kopfform – auf den Gesichtsausdruck, das Volumen und die Stimmung – zu untersuchen. Das war kein leichtes Unterfangen! Denn, um die “Geschichte” eines belibigen Objekts bildnerisch erzählen zu können, müssen wir das Verwandlungsspiel, das das Licht mit einer Form spielt, beobachten lernen! Wir haben konzentriert, mit viel Forschungslust und Entdeckungsfreude gearbeitet. Die Zeichnerinnen haben viel überlegt, viel miteinander diskutiert und sehr genau beobachtet. Auch bei diesem Thema hat sich gezeigt: Das bildnerische Verstehen bereichert und erweitert unser Wahrnehmungsvermögen – wir sehen mehr, wenn wir zugleich untersuchen!

Hier ein paar Fotos von unserem ersten Tag.


Fortsetzung folgt …


P.S. Im Workshop »Farbe – Fläche – Experiment« am nächsten Wochenende (19.+20. Januar) ist ein Platz frei geworden! Wer Lust hat, dem Winter ein wenig Farbe zu geben, soll sich bei Frau Haas melden (ilona.haas@vhs-stuttgart.de)



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Eine winterliche Kunstreise nach Venedig


Venedig-Ausflug im Winter
ein Reisebericht von Julia L.

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Venedig im Winter. Die gläsern-moderne Welt eines beliebigen internationalen Flughafens endet abrupt am glucksenden Wasser der Lagune. Das Bus-Schiff rauscht routiniert gesteuert durch die Lagune bis die Motoren gedrosselt werden, um still den Canale Grande herunter zu gleiten. Vorhang auf für eine tausendjährige Bühne! Venedig ist ein einziger Irrtum. Ich kenne keine menschlichere Stadt. Hier, auf wackeligen hölzernen Pfählen das schaukelnde Herz eines Imperiums zu errichten, Paläste zu bauen? – das kann nicht ernst, nicht für die Ewigkeit gemeint gewesen sein! Ein Versuch, eine verrückte Idee, und diese Flause menschlicher Bedürfnisse überlebt hunderte von Jahren fast unverändert. Wie das auf Murano geblasene Glas zerbrechlich und beständig zugleich leuchtet die Stadt in allen Farben im diffusen Streiflicht der Wintersonne. Entgegen meinen Vorsätzen vertiefe ich mich dieses Mal nicht in die Geschichte, die Kunst, die Bedeutung Venedigs. Tintoretto, Tiepolo, Tizian oder Veronese bleiben in den finsteren Gewölben modrig kalter Kirchen im Schatten verborgen. Ich wandere durch die schmalen Häuserschluchten, werde süchtig nach dem nächsten Ausguck auf einen Kanal. In manchen Kanälen liegt das Wasser so still, dass in der Spiegelung eine zweite, unendlich tiefere Welt entsteht. Vielleicht ist es dort, das wahre Venedig? Geschützt vor dem Überfall erlebnishungriger Zuschauer. Ich konnte stundenlang so nach unten und oben zugleich gucken, dem Schmatzen und Gluckern des Wassers, den Stimmen aus unsichtbaren Gassen lauschen und vor mich hinträumen.
Ab und zu habe ich sogar meinen Skizzenblock herausgezogen, und mit klammen Fingern versucht ein Stück Venedig einzufangen, ein unmögliches Unterfangen, und trotzdem sind ein paar Erinnerungsskizzen entstanden, die ich Euch mitgebracht habe:

Das breite Markusbecken mahnt mit gelassener Betriebsamkeit jeden Besucher: wer nicht auf dem Wasser tanzen kann, ist hier fehl am Platz!

Die breiten Uferwege im Dorsoduro laden zum Verschnaufen ein, aber auch im Sonnenwinkel, den ich erwischt habe, gestattet die Kälte nur eine schnelle Skizze.

In San Marco winden sich die Kanäle unerreichbar zwischen den Palästen entlang, als Fußgänger erhascht man nur selten einen ruhigen Blick. Für diese Skizze habe ich meine neuen Aquarell-Buntstifte ausprobiert. Wasser zum verwischen ist ja genug vorhanden!

Diese Skizze habe ich erst zu Hause ausgemalt, aber ich erinnere mich an den Geruch der salzigen Luft und das Kreischen der Möwen während ich vorgezeichnet habe.


Mit diesen Winterbildern wünsche ich meinen Malfreundinnen und allen Blog-Lesenden eine gelassene, ruhige und geheimnisvolle Zeit zwischen den Jahren!*
Eure Julia

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* Dieser (wunderbare) Beitrag von unserer Julia sollte eigentlich “zwischen den Jahren” erscheinen …

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Bilder-Revue 2018


2018 war – zumindest in unserem Atelier – ein lustiges und buntes Jahr!  Es hat mich gefreut, euch auf euere Reise durch die fantastische Welt der Malerei begleiten zu dürfen.  Ich bedanke mich ganz herzlich bei allen Atelierbesuchern für die Teilnahme an meinen Kursen und Workshops und hoffe, dass wir uns auch im Jahr 2019 gesund und spiellustig wieder sehen werden!  Auch bei den Blog-Autoren unter euch möchte ich mich für ihre wunderbaren Beiträge herzlich bedanken – ihr habt unseren Blog lebendiger und vielfältiger gemacht!
Nun lassen wir zur Feier des Jahres unsere künstlerische Arbeit noch einmal Revue passieren …
Euer Atelierhausmeister wünsche euch ein glückliches, kreatives und freudiges Jahr 2019!

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Bilderrätsel und Weihnachtsgrüße


Liebe Künstler*innen, liebe Blogleser*innen,
schon wieder geht ein Jahr zu Ende und es sind – trotz fehlender Winterstimmung – Weihnachtswünsche fällig!
Ich wünsche euch und eueren Lieben ein stilles, gemütliches, erholsames und frohes Weihnachtsfest! … Winter und Gemütlichkeit; Weihnachten und Geborgenheit und ein Vertrauen, dass es mit unserer Welt und unserem Leben doch alles gut sein wird …

Als bildnerische Zugabe stelle ich heute die restlichen Kunstwerke aus dem letzten Workshop vor, in dem nicht nur gemalt, sonder auch viel und lebendig über die Arbeit diskutiert wurde. Unter den Bildern befindet sich auch ein Bilderrätsel von Franz – wer es löst, bekommt vom Künstler ein Kilogramm Erdäpfeln aus eigener Produktion!

Schneesturm …? “angebissener” Apfel … ein schwarzer Spalt … ein roter Magnet …? … hmm – was könnte das bedeuten? Ist es bloß ein Scherz, hat das Ganze überhaupt eine Bedutung?



 

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Unsere Malklasse wird größer …

Heute berichten wir über den letzten Workshop in diesem Jahr – “Entwicklung eigener Bildideen“, in dem sich unsere Malklasse gleich um drei neue Künstlerinnen erweitert hat – Eva, Tatjana und Nathalie. Mit ihnen fangen wir an.

Fast hätte Nathalie nicht zum Kurs gekommen – unter dem Titel unseres Kurses konnte sie sich nichts Genaues vorstellen … Auch der Ankündigungstext half ihr nicht weiter … Ich bedanke mich für das Feedback und verspreche Verbesserung! … Trotzdem war sie – und wir auch! – froh, dass sie gekommen ist! Wir werden uns sogar bald in einem Abendkurs sehen, ich freue mich darauf!

Das Gespräch und die ersten Skizzen haben die Sache mit dem Kursthema geklärt – eine Bildidee zu entwickeln heißt zunächst, einfach mit Farben und Flächen zu experimentieren!

… Bis das Spiel mit Farbskizzen die ersten Lösungen liefert!

Von der Skizze zur Farbstudie auf dem großen Format!


Eva war schon bei einem Einführungsabend dabei und hat nun die ersten Schritte mit Acrylfarbe gemacht! Franz kommentierte zu recht: “Es kann nicht sein, dass Du vorher gar nicht gemalt hast!”

Tatsächlich – hier sehen wir zwei tolle Bilder! Links eine wunderbare, farbig schön ausgewogene Raumkomposition; rechts ein lustiger Tanz der Kleinformen! Wir werden auch Eva öffters in unserem Atelier sehen!


Auch Tatjana war schon bei einem Einführungsabend dabei. Am Wochenende hat sie uns ihre große Leidenschaft für großzügige Farbflächen gezeigt!

Dieses Bild – die Energie pur! … Da hat sich in ihrem Geist einiges angestaut – Tatjanas Werk ist ein regelrechtes Feuerwerk aus Licht und Farbe!

Hier eine wohlstrukturierte Energie der Farbfelder und eine wunderschöne Lichtatmosphäre … Tatjana hat sich ebenso für diverse Workshops im nächsten Semester angemeldet! Mit etwas Glück sehen wir uns auch in einem Abendkurs …!

Fortsetzung folgt …

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Mosaikzauber von Frauke Löffler


Künstler stellen sich vor: Frauke Löffler

Die Malerin Frauke in ihrem wahren Element als Mosaikkünstlerin …


Neben meiner großen Liebe zur Malerei, bin ich eine leidenschaftliche Mosaizistin. Die Malerei ist für mich ein wunderbares Spielfeld für endlose Experimente mit Farben und Formen. Sie ist für die Entwicklung der Bildideen für meine Mosaikarbeiten entscheident. Es fasziniert mich immer aufs Neue, wie die Werke, die mit Pinsel und Acrylfarbe entstanden sind, im neuen Medium ein neues “Leben” entfalten.
Als Mitglied in der deutschen Mosaik Vereinigung DOMO, nahm ich neulich an der alle zwei Jahre stattfindenden Wanderausstellung teil, bei der ein Jahr lang 40 Mosaikobjekte in verschiedenen Ausstellungen in Deutschland gezeigt werden. Dieses Jahr war die Größenvorgabe 25×25 cm und das Thema lautete: “Spiel der vier Elemente – Luft, Wasser, Feuer und Erde”.
Meine Entwürfe entstanden Donnerstag abends bei Željko in einer sehr motivierenden und lustigen Runde. Vor allem die Atmosphäre in unserem Kurs trägt dazu bei, dass ich alle inneren Hemmungen überwinden kann und meine Hände einfach die Bilder machen lasse. Um eine Bildidee für Mosaik zu entwickeln, fertige ich zunächst viele Skizzen. Diese bespreche ich dann mit Željko – und anderen Künstler*innen aus unserer Gruppe – und setze meine Arbeit dann gezielt fort, bis ich Gefühl bekomme, dass sich der Entwurf in Mosaik übersetzen lässt.

Der Entwurf für das Mosaik “Vier Elemente” …

Um das Mosaik in meiner Werkstatt zu fertigen, verwendete ich venezianische Smalten und arbeitete mit der Martellina. Stein um Stein wuchs mein Werk: die Farben und Formen fangen an, den Tanz der Elemente vorzuführen! Meine Erfahrung hat mir gezeigt, dass ein gutes Bild immer zu einem guten Mosaik führt!

Die Umsetzung …

Die Ausstellung tourt nun durch Deutschland, was uns Mosaikbegeisterte alle sehr freut. Die größte Überraschung erwartete mich jedoch vor einer Woche. Das renommierte internationale Mosaique Magazine, das zweijährlich in französischer und englischer Sprache erscheint, veröffentlichte in der aktuellen Ausgabe einen Artikel über unsere Wanderausstellung. Dass die Redaktion mein Werk aus dem Katalog aussuchte und abbildete, hat mich sehr überrascht und unendlich glücklich gemacht.

Mosaique Magazine, 2018

 


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