Das Bild ist ein Bild ist ein Bild …


Hier wird eine Geschichte eines lustigen und traurigen Bildschicksals erzählt. Der Erzähler und furchtloser Maler ist unser Eberhard!
Alles fing harmlos an – das Bild wurde im letzten Semester angefangen, die Bildidee hat sich vom Abend zum Abend immer verdeutlicht …


Zwei Abende ging es, wie gehabt weiter. Wir haben vergnügt beobachtet, wie sich der Künstler in seine Arbeit vertieft, um seine Staffelei tanzt und mit energischen, eleganten Bewegungen die Formen und Farben verfeinert … Die künstlerische Aussage des Bildes wurde immer klarer.


Am dritten Abend sah das Bild dann so aus.

Leider habe ich es nicht geschafft, das Bild in dieser Arbeitsphase besser zu fotografieren …
Irgendwann – niemand im Atelier hat es bemerkt – verschwand das tolle Bild! Der Künstler hat,  ohne nur eine Sekunde zu zögern, sein Werk “vernichtet” – um im gleichen Arbeitsflow bleiben zu können, denn das war für ihn ungleich wichtig, als sklavisch an einer Variante zu hängen! Respekt und noch einmal Respekt! Hier das neue Versuchsfeld:

Wie vom frischen, jungfräulichen Schnee verweht, sieht man noch die alte Farb- und Formwelt

 

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Eine Kunstreise nach Paris


Naive Malerei im Musee Maillol
Ein Bericht von Karl Reichenecker

Paris ist immer eine (Kunst-)Reise wert! Drei Stunden und 10 Minuten braucht der TGV von Stuttgart zum Gare de l’Est – und dann kann man entweder auf den Boulevards flanieren, einkaufen, speisen oder dem Kunstgenuß frönen. Empfehlenswert (bis zum 19. Januar 2020): „Von Rousseau, dem Zöllner bis Seraphine – die großen Meister der naiven Kunst“ im Musee Maillol, 61 rue de Grenelle, 75007 Paris (mitten St. Germain de Pres).

Der Katalog der Ausstellung

In Deutschland kennt man als Vertreter der Naiven eigentlich nur Rousseau, eventuel noch die Malerin Seraphine. Aber wer kennt schon Andre Bauchant, Dominique Peyronnet oder Rene Rimbert? Sie waren meist Autodidakten, angetrieben von einer unbändigen Lust am Malen und gelten heute zurecht als Vorläufer der Surrealisten. Sie waren bescheiden, malten in ihrer Freizeit, weil sie einem bürgerlichen Beruf nachgingen. Der Kurator der Ausstellung bringt es auf den Punkt: “Sie waren gegenüber jeder Kunsttheorie und jedem leeren Geschwätz über Kunst allergisch“, entscheidend war der Spaß am Motiv, die Lust zur Farbe und zur unkonventionellen Komposition. Auch wenn Picasso und Robert Delaunay vereinzelte Werke von ihnen kauften und Kunsthändler wie Wilhelm Uhde und Ambroise Vollard sie unterstützten, konnten sie ihre Bilder meist nur für 5 bis 40 Francs verkaufen (zum Vergleich: ein Cezanne war 1500 Francs wert, ein Dienstmädchen verdiente 50 Francs im Monat). Als „museumswert“ wurde eigentlich nur Rousseau eingestuft, die Bilder der anderen Künstler sind heute meist in Privatbesitz. Ihre Motive gingen weit über die Rousseauschen Dschungelbilder hinaus: Portraits, Stilleben, Landschaften, phantastische Blumen, Ansichten von Paris, das Meer und die Wolken … Kurzum, unter den rund 120 Werken ist für jeden etwas dabei. Und die Umgebung des Museums ist voll von Cafes, Restaurants, Bistros, kleinen Läden. Das Musee d’Orsay ist nur einen Katzensprung entfernt!


Wer es intellektueller mag: im Centre Pompidou ist bis zum 20.01.2020 eine Ausstellung „Francis Bacon und seine Bücher“ zu sehen. Hier wird allerdings empfohlen, sich vorher mit Aischylos, T.S.Eliot und Georges Bataille vertraut zu machen. Und wer lieber im Frühjahr an der Seine bummeln will: vom 19.03. bis zum 25.07.2020 ist wieder im Musee Maillol „Robert Delaunay und Paris“ zu sehen. Robert Delaunay, das ist der mit den schrägen Eiffeltürmen …

 

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Rollende Bälle, quellende Farbflüsse

Neue Bilder, neue Freude! – hier rollen die Weltkugeln und sprudeln die bunten Raumideen, dort fliessen über die Leinwand abstrakte Landschaften. Zwischendurch wird Tee gekocht und Kekse verzehrt, es gibt auch Äpfel aus dem eigenen Garten sowie Schokolade aus dem Bioladen. Am Sofa werden Bilder betrachtet und Neuigkeiten ausgetauscht … Und immer wieder erstrahlt ein neugeborenes Bild vor unseren Augen!


Das Bild von Christiane behandelt das Thema “Zwischenraum“! Der “Inhalt” ist fragmentarisch am Rand des grossen Formats beinahe nur angedeutet. Dieses Thema können wir gern weiter vertiefen!
Wohin rollt die graue Kugel von Sabine? Ein Planet am Rand eines “schwarzen Loches”?? … Geometrische stränge und expressive Raumbewegung – wunderbar!
Zack-zack … und fertig! Franz hat sein tolles Landschaftsbild mit ein paar kräftigen Pinselstrichen souverän vollendet!
“Nach einem langen Arbeitstag” könnte der Titel dieses Bildes von Katja heissen. Collage und frei wuchernde Farbflächen! Der graue Hintergrund ist ein perfekter Entfaltungsraum für die Farbfantasien …
Christinas viel bewundertes Bild zeugt von ihrem feinen Gefühl für tieftönige Farbstimmungen – in einer Maltechnik, die mit (gesteuertem) Zufall arbeitet!

 

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Am Anfang war eine Baustelle

Die ersten Wochen nach dem Start unserer Abendkurse sind bildnerisch gesehen immer besonders interessant! Alle Bilder befinden sich in der Angangsphase, das ganze Atelier ist eine bunte Skizze, die voll frischer Ideen, lustigen Form- und Farbahnungen ist! Hier ein paar Beispiele.


Franz hat diese wunderbaren Landschaftsimpression mitgebracht. Sollen die Formen noch konkreter werden?
Die Tulpe von Christiane kennt mittlerweile jeder. Es ist ein Bild, das sich in unserem Atelier am längsten in dem wunderbaren Zustand der Skizze befindet!
Eine Skizze von Katja – bleiben die 4 Fragmente zusammen und bilden ein Werk? Oder scheiden sich bald ihre Wege …?
Petra ist mittlerweile eine wahre Meisterin des Porträtierens – und des Übermahlens – geworden! Hier entsteht ein neues Porträt auf zwei Leinwände, auf denen früher schon zwei Porträts waren …
Auch Barbara behandelt oft das Thema “Porträt”. Hier eine Gesichter-Collage mit “kubistischen” Formbrechungen, noch in der Form der Skizze!
M. malt einfach drauf los – und vertraut ganz auf die gestalterische Kraft ihrer Fantasie! Dieses Bild ist eine Überlagerung von vielen Skizzen, Andeutungen und spontanen Eingebungen. Wunderbar!

 

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Farbspiele und Herbstfrische

Wie immer war das Wiedersehen nach der langen Sommerpause schön! Nun füllt sich unser Atelier langsam mit frischen Farbwelten unserer Fantasie! Das neue Semester haben wir mit dem Thema “Kontrast” angefangen. Wie bestimmt der Farbkontrast die Wirkung einer Form, wie beeinflusst er den Bildaufbau? Wir haben mit kleinformatigen Skizzen angefangen. Der Bildaufbau fängt mit zwei kontrastreichen Flächen, die Komplexität der bildnerischen Erzählung wächst spielerisch mit jeder weiteren Farbschicht. Hier ein paar Beispiele.

Sich “warm malen” mit Farbskizzen entspannt, beflügelt die Fantasie und – spart Zeit bei der Entwicklung einer Bildidee!










 

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Ein Video-Atelierrundgang

Für alle, die am 20. September nicht dabei sein konnten, das kleine Video, das man damals in unserem Atelier sehen konnte. Das kleine Filmchen wurde von vhs stuttgart bei mir bestellt. Es sollte über meine Arbeit als Dozent sowie über unsere schöne, lustige und bunte Kunst-Community erzählen. Ich hoffe, dass mir dies gelungen ist … Wünsche viel Spass und freue mich über euer Feedback!



 

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