Weiße Wände suchen Bilder

Es ist schon sicher mindestens 10 Jahre her, als Sabine zum letzen Mal in unserem Atelier gemalt hat. Aber sie liest fleißig unseren Blog und bewundert unsere Arbeit. So kam sie neulich auf eine tolle Idee: Man könnte doch Kunst gegen Ausstellungsmöglichkeit tauschen! Denn die schneeweißen Wände in ihrer Praxis sind wie geschaffen für Malerei! Ich machte sie mit Uli und Simone – deren Bilder sie gern aufhängen möchte – bekannt und heute war es so weit: Uli kam vollgepackt mit ihren wunderbaren Bildern vorbei. Simone kam direkt von der Arbeit dazu, “nur” mit dem Katalog ihrer Werke – und der lustige Showdown konnte beginnen!
Ich zeige zunächst die Bilder von Uli, denn es wurde ausgemacht, dass zunächst ihre Bilder aufgehängt werden. Es ist wahrhaftig erstaunlich, wie viel und vielfältig Uli malt und wie hoch die Qualität ihrer Bilder ist!

Sabine, Uli und Simone mit ausgewählten Bildern – es war eine harte Arbeit, nur ein paar Werke zu nähmen …
Uli lädt ihre Schätze aus … sie würden locker reichen, auch eine große Galerie zu bespielen!


Hier eine Kostprobe vom Simones Werk … (Über ihre Ausstellung bei Sabine berichten wir noch!)


 

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Showdown „P tik L“

Die Galerie “Zero Arts” lädt  zum Showdown der Ausstellung “P tik L” von
Marie-Louise Meyer
Malerei, Zeichnung, Grafik


Acryl liegt über Lack, Ölfarbe schließt eine Kreidefläche. Die verschiedensten Medien kommen zusammen und entwickeln vermeintlich stringente Erzählungen. Manchmal jedoch wird nur die vage Assoziation möglich, ein „Das erinnert mich an…“. Nie entschlüsseln sie sich ganz, ein Rest Unklarheit bleibt immer. Sie entwickeln sich langsam und machen gleichzeitig Sprünge. Sie sind verschoben, verfälscht, mit einem bestimmten Gefühl verbunden.
Wer am Freitag, den 19.7. 2019 um 20.00 Uhr Zeit für und Lust auf Kunst hat, kann der kleinen aber feinen Galerie im Stuttgarter Osten ein Besuch abstatten!

Zero Arts e.V. – Ostendstrasse 16 – 70190 Stuttgart (Ost)
Mehr Infos über die Ausstellung hier.

 

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Ein Ausstellungsbesuch in München


Alex Katz im Museum Brandhorst in München

Ein Bericht von Eva Kaiser


Einige der großformatigen Bilder von Alex Katz hatte ich schon in Baden-Baden und in Bonn bewundert, und so fuhr ich Ende März nach München, um dort eine Ausstellung seiner Bilder im Museum Brandhorst zu sehen (die Ausstellung endet am 22. April, Ostermontag).

Sofort zogen mich die riesigen Bilder wieder in ihren Bann.


„Moonlight“ von 1997 übt fast den gleichen Zauber aus wie der den Himmel beherrschende blasse Mond in einer Winternacht. Nur zwei Farben, grau in feinsten Abstufungen und ein fast weißes Gelb auf einer Leinwand in den Abmessungen 1,80 x 2,45 Meter schaffen diese Atmosphäre.


Zwei andere Bilder eines grauen Winternachmittags mit ähnlichem Licht zeigen, wie aus der noch konkreten Abbildung kahler Äste vor dem Hintergrund eines bleichen Winterhimmels eine fast abstrakte Studie feiner grauer Linien auf einer hellen Fläche wird. Für mich verlor das zweite Bild sehr an Wirkung, ohne die Andeutung von Tiefe wurde es blass und flächig.


Faszinierend fand ich dagegen die Bilder nächtlicher Szenen. Schwarz und beinahe ohne Strukturen der Hintergrund, wenige Lichter – an einem Flussufer? – und ihre Spiegelungen im Wasser.


Ein zweites zeigt noch weniger Einzelheiten, hingewischt einige Lichter – Rücklichter entlang einer Strasse? – Strassenlampen, Scheinwerfer, Mond – nichts ist ausgearbeitet. Dennoch teilt sich die Stimmung nächtlicher Streifzüge durch eine Stadt mit, nicht zuletzt wegen der Größe der Bilder, auch diese etwa 2×1,5 Meter.

Auf Texttafeln war zu erfahren, wie Katz möglich war, diese großen Formate zu malen. Ein Entwurf wurde im gewünschten Massstab vergrößert, die Umrisslinien wurden danach mit leichter Lochung markiert. Abschnittsweise konnten dann diese Linien auf die Leinwand übertragen werden.

Dass auch ein Künstler wie Alex Katz entwirft, verwirft, verbessert, bis er mit seiner Arbeit zufrieden ist, zeigt ein weiteres Winterbild, zu dem in kleinem Format (etwa A3) ein Entwurf gezeigt wird.
Unter den gezeigten Entwürfen ist auch der zu der Nachtszene mit den Lichtspiegelungen im Wasser und ein Wasserfall, der wohl nicht realisiert wurde. Ich überlasse es Euch zu entscheiden, ob zu recht verworfen!


Leider stellt das Museum Brandhorst auf seiner Webseite nur ein Bild zur Verfügung, und gerade das fand ich nicht so bemerkenswert. Das Copyright für seine Bilder handhabt Alex Katz recht rigoros, aber für „schulische Zwecke“ ist eine Wiedergabe erlaubt. Wegen der Größe der Bilder können meine Aufnahmen mit dem Handy dennoch nur einen ersten Eindruck geben.



Die ZEIT hatte in ihren Bericht über die Ausstellung einige Bilder eingebunden. Zu diesen gehört die Same mit dem roten Hut – an diesem Bild habe ich die Präzision der Schatten bewundert, vor allem die der Kragenspitzen. … Hier die weiteren Bilder von Katz (per Google-Suche)


 

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Vorsicht – Kunstsucht!

Heute möchte ich euch einen Hinweis auf eine Ausstellung geben, die eine ungewöhnliche, lustige, etwas “schräge” Kust an einem “schrägen” Ort zeigt.

Kunstprojekt  “Kunstsucht. Kunst sucht”
Fernab von glänzenden Kusttempeln der Stadt, in der Stuttgarter Kneipe Rosis Pinte werden gemeinhin allerhand verschiedene Süchte befriedigt, hier wird getrunken, geraucht und gezockt. Im März greift das Kunstkollektiv endorphine Formen der Sucht ganz anders auf: Seit Monaten gehen die neun Kreativen aus Heilbronn, Heidelberg, Freiburg, Reutlingen und Stuttgart ihrer eigenen Kunstsucht nach und haben in der Eckkneipe am Hölderlinplatz etwa die Spielautomaten künstlerisch überformt oder Spuren der Sucht, wie Zigarettenkippen, zu Artefakten verarbeitet: Ein surreales Spektakel um die Sucht nach Kunst und die Suche nach Kunst am Ort der Süchte.

Vernissage am 2. März ab 19 Uhr
Finissage am 7. April ab 15 Uhr
Rosis Pinte, Schwabstraße 193, 70193 Stuttgart
täglich ab 12 Uhr geöffnet.  Eintritt frei.


 

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Mosaikzauber von Frauke Löffler


Künstler stellen sich vor: Frauke Löffler

Die Malerin Frauke in ihrem wahren Element als Mosaikkünstlerin …


Neben meiner großen Liebe zur Malerei, bin ich eine leidenschaftliche Mosaizistin. Die Malerei ist für mich ein wunderbares Spielfeld für endlose Experimente mit Farben und Formen. Sie ist für die Entwicklung der Bildideen für meine Mosaikarbeiten entscheident. Es fasziniert mich immer aufs Neue, wie die Werke, die mit Pinsel und Acrylfarbe entstanden sind, im neuen Medium ein neues “Leben” entfalten.
Als Mitglied in der deutschen Mosaik Vereinigung DOMO, nahm ich neulich an der alle zwei Jahre stattfindenden Wanderausstellung teil, bei der ein Jahr lang 40 Mosaikobjekte in verschiedenen Ausstellungen in Deutschland gezeigt werden. Dieses Jahr war die Größenvorgabe 25×25 cm und das Thema lautete: “Spiel der vier Elemente – Luft, Wasser, Feuer und Erde”.
Meine Entwürfe entstanden Donnerstag abends bei Željko in einer sehr motivierenden und lustigen Runde. Vor allem die Atmosphäre in unserem Kurs trägt dazu bei, dass ich alle inneren Hemmungen überwinden kann und meine Hände einfach die Bilder machen lasse. Um eine Bildidee für Mosaik zu entwickeln, fertige ich zunächst viele Skizzen. Diese bespreche ich dann mit Željko – und anderen Künstler*innen aus unserer Gruppe – und setze meine Arbeit dann gezielt fort, bis ich Gefühl bekomme, dass sich der Entwurf in Mosaik übersetzen lässt.

Der Entwurf für das Mosaik “Vier Elemente” …

Um das Mosaik in meiner Werkstatt zu fertigen, verwendete ich venezianische Smalten und arbeitete mit der Martellina. Stein um Stein wuchs mein Werk: die Farben und Formen fangen an, den Tanz der Elemente vorzuführen! Meine Erfahrung hat mir gezeigt, dass ein gutes Bild immer zu einem guten Mosaik führt!

Die Umsetzung …

Die Ausstellung tourt nun durch Deutschland, was uns Mosaikbegeisterte alle sehr freut. Die größte Überraschung erwartete mich jedoch vor einer Woche. Das renommierte internationale Mosaique Magazine, das zweijährlich in französischer und englischer Sprache erscheint, veröffentlichte in der aktuellen Ausgabe einen Artikel über unsere Wanderausstellung. Dass die Redaktion mein Werk aus dem Katalog aussuchte und abbildete, hat mich sehr überrascht und unendlich glücklich gemacht.

Mosaique Magazine, 2018

 


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Stuttgart 1978

Bald eröffnet in der Galerie Oberwelt e.V. eine Ausstellung mit dem bemerkenswerten Titel “Stuttgart 1978“. Der Raum der Galerie wird von der Installation “15 ziemlich gleiche Wandkapellen” des Stuttgarter Künstlers Kurt Grunow bespielt. Am Eröffnungsabend hält ein weiterer Künstler, Harry Walter einen Vortrag mit dem rätselhaften Titel “Drei erfolgreich gescheiterte Lebenswerke”.
Was haben wir hier zu erwarten? Ist es ein Joke, eine absurde Inszenierung, dadaistische Nonsenskunst oder doch eine tiefsinnige, “philosophische” Kunst? Wie es auch kommen mag, die Ausstellung ist auf jedem Fall zu empfehlen, denn sie thematisiert die Geschichte dieses einzigartigen und für die Kunstszene unserer Stadt bedeutenden Ausstellungsortes.  Für die Besucher unseres Ateliers gibt es noch eine zusätzliche Motivation, die Galerie Oberwelt aufzusuchen – das könnte eine hervorragende Gelegenheit sein, den Künstler Kurt Grunow, den zukünftigen Fachbereichsleiter der VHS Stuttgart, kennenzulernen! Es ist eine wahre Seltenheit, dass ein Künstler Leiter des Fachbereichs künstlerisches Gestalten wird. Wir dürfen gespannt sein, wie sich dieser Umstand auf die Arbeit und die Organisation der Kurse in unserem Atelier auswirken wird.
Vernissage ist am Freitag, 21. September, (Eröffnungsvortrag vom Harry Walter beginnt um 19:00 Uhr)
Mehr Infos unter: http://www.oberwelt.de



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