Eins steht fest: Als wir mit unserer Schule des Zeichnens angefangen haben, wüssten alle Beteiligten nicht, wie weit wir kommen werden. Am Anfang war ein “unschuldiges” Versuch, eine komplexe Form – den menschlichen Kopf – (zeichnerisch) zu verstehen. Und nun? – wir sind bei dem Thema “das lokale Licht” bei der bildnerischen Darstellung von Stimmung, Ausdruck und Atmosphäre angelangt! Hut ab, denn dies erfolgte nach nur drei Semester und ungehindert der Tatsache, dass beinahe alle Besucher der Schule ohneVorkenntnisse angefangen haben.
Im Januar 2019 wollen wir unsere Schule des Zeichnens mit neuen Schwerpunkten fortsetzen. Darunter Form und Abstraktion sowie Ausdruck und Expressivität. Darüber mehr, wenn die Termine stehen werden. Hier die (unfertigen) Ton-Studien von Wiltrud, die sie auch während des Abendkurses am Mittwoch berarbeitet.
Volumen und Licht; Atmosphäre und Raum – wer sich mit dem Thema “Porträt” etwas tiefer beschäftigen will, ist gut beraten die Form, die man beobachtet, sowohl zeichnerisch als auch mittels sog. Tonstudien gründlich “kennenzulernen” … In welchem Verhältnis stehen farbige Kontrastwerte zur Plastizität und Raumdarstellung? Wie kann man sie anwenden, wenn man auf einem Gesicht ein bestimmtes Ausdruck (Emotion) erzielen möchte?
Unsere Renate ist eine zweifache Tänzerin. Sie tanzt tatsächlich, druckt sich künstlerisch mittels Körper aus – und ist auch als Tanzpädagogin tätig – aber genau so ergeben “tanzt” sie mit dem Pinsel, mit Farben und Formen! Über Sommer hat sie etliche sehr gelungene Werke gemacht. Es handelt sich um eindrucksstarke, temperament- und stimmungsvolle Bewegungsstudien. Der Schwung und Energie, die hinter ihrem Malduktus stehen, sind hochkultiviert! Vor allem in den von Zeichnung dominierten Bildern nehmen wir eine souvärene Übersetzung der Körperbewegung in die bildnerische Sprache. Hut ab Renate!
Ein Angebot an die Abendmaler*innen – wir können das Thema Körper und Bewegung in unserem Atelier vertiefen! Unsere Fragestellung könnte lauten: Wie übersetzen wir “Stimmungen” unseres Körpers in die Sprache der Malerei?
Nächste Woche fängen unsere Abendkurse an. Freie Plätze gibt es nur im Kurs “Einführung in die Grundtechniken der Acrylmalerei II: Schwerpunkt Struktur”. Die Wochenendkurse sind alle belegt. Aber es gilt nach wie vor – wenn der Kurs voll ist, setzt euch bitte auf die Warteliste! Beinahe in der Regel kommen manche von der Warteliste doch in den Kurs.
Es gibt Orte, an denen die Kunst schon “vor Ort” vorhanden zu sein scheint. Der Künstler soll sie wie eine reife, üppige Frucht nur noch abernten. Auf der Ökostation, wo unser Zeichenkurs am vergangenen Wochenende stattfand, haben wir viele solche “Früchte” vorgefunden. Es gab dort natürlich auch echte, essbare Früchte – Mirabellen, Pflaumen, Äpfel, Himbeeren, Tomaten, Gurken, Kürbisse, Zucchini … – aber nur die geistig nahrhafte Üppigkeit der Pflanzenwelt im Garten, die ruhigen Wogen der Hügellandschaft und die sommerliche Stille des sorgsam gepflegten Naturparks vermochten unseren künstlerischen Hunger zu stillen. Zwei Tage lang haben wir Pflanzen, Landschaft und sogar Wolken zeichnerisch beobachtet und die Ökostation in ein kleines Kunstrefugium verwandelt. So wunderte sich mancher Spaziergänger am Wartberg, auf einmal so viele Künstler arbeiten zu sehen. Zeichner haben sich überall auf dem Gartengelände verteilt und die Baum-, Blatt-, Gras- und Fruchtformen in die Flüsse der Linien übersetzt … Wir haben uns mit Aufbau der Groß- und Kleinformen beschäftigt und der Erforschung von Tiefe- und Raumdarstellung einer Landschaft gewidmet und natürlich, wie immer, viele schöne und lustige Gespräche über Kunst und die Welt geführt.
Am Sonntag gingen wir schweren Herzens auseinander. Aber wir haben mit der Leiterin der Ökostation, Karin Haupt – die mit uns gezeichnet hat – Möglichkeiten für weitere Kunstaktionen besprochen. Wir werden sicher wieder kommen!
P.S. Nun ist das erste Semester in diesem Jahr für die Künstler unseres Ateliers zu Ende gegangen. Wir dürften in den letzten Monaten viele neueKünstler*innen in unserer Werkstatt begrüßen – manche von ihnen haben sich schon für die Kurse im Herbstsemester angemeldet und/oder unseren Blog abonniert. …
Apropos Blog – seitdem wir ihn schreiben, ist unsere “Kunst-Community” stark gewachsen, sie wird immer bunter und vielfältiger. Auf diese wunderbare Entwicklung dürfen wir stolz sein! … Kunstspiel, Austausch, Neugier – und eine wunderbare Atelier-Aatmosphäre, in der ein fröhlicher, Stille und Inspiration spendender Kunstgeist herrscht! All das begeistert tatsächlich jeden, der zu uns kommt!
Ich möchte hier auch allen von euch danken, die sich auch für kleine Dinge des Lebens in unserem Atelier gekümmert haben – mit mir Farben und andere Materialien kaufen gegangen sind, uns die Kuchen gebacken haben, dafür gesorgt haben, dass es nie an Knabberzeug, Tee und Kaffee fehlt, unsere Handtücher gewaschen haben und mal Seife oder Spülmittel mitgebracht haben, kleine Geräte und Gebrauchswaren sowie Bücher und Möbel gespendet haben …! Auch solche Sachen machen unsere Beschäftigung mit der Kunst so kurzweilig und schön! Wir sehen uns im Herbst wieder!
Des Künstlers Träume werden manchmal tatsächlich wahr! Am kommenden Wochenende treffen sich die Zeichner aus unserem Atelier ausnahmsweise – aber hoffentlich nicht zum letzten Mal! – auf der Gratengelende von der Ökostation der VHS Stuttgart.
Unsere Themen: Zeichnerische Raum-, Pflanzen- und Gartenkunde. Wir werden Pflanzenformgebung, Struktur und Textur der Flächen sowie zeichnerische Raum- und Landschaftsdarstellungen studieren. Alle Voraussetzungen für musische Tätigkeiten sind gegeben; schöne helle Räume, wenn es mal regnen sollte; Schatten, wenn es heiß sein sollte; Küche, wenn wir ein Picknick vorbereiten wollen … Die Ökostation befindet sich außerdem inmitten der Stadt und somit leicht erreichtbar! S-Bahnstation liegt in 8 Minuten Entfernung, unser neues Garten-Atelier ist trotzdem von der Pflanzenpracht einer gepflegten Kulturlandschaft umgeben! Sommer, Naturpracht und Kunst – edler geht es nicht …
Es gibt noch zwei freie Plätze im Kurs! Anmeldung über VHS Stuttgart (Kursnummer lautet 181-36755 )
Unser Arbeitsplatz im Gemüsegarten der Ökostation …In dickem Schatten sictzen und die Gartenwelt in die Fantastik der Linie übersetzen …Hier können wir unsere Bildbesprechungen machen …Ein weiterer Arbeitsplatz …Falls es regnen sollte …
U-Bahn-Haltestelle „Löwentorbrücke“: U6, U7, U15 Der Brücke hoch folgen und links in den Wartbergpark biegen. Dem Weg ca. 7 min folgen (Fußweg gesamt: ca. 10 – 15 min). S-Bahn-Haltestelle „Nordbahnhof“: S4, S5, S6/S60 Das Gleis entlang und über die drei Brücken links in den Wartbergpark. Dem Weg ca. 7 min folgen (Fußweg gesamt: ca. 13 – 17 min). U-Bahn-Haltestelle „Nordbahnhof“: U12 Zum Gleis der S-Bahn hoch gehen und komplett durchlaufen. Über die drei Brücken links in den Wartbergpark einbiegen und dem Weg ca. 7 min folgen (Fußweg gesamt: ca. 15 – 20 min).
Es war heiß, es war sehr – mehr noch: es war zu heiß! Wir werden nie erfahren, ob wir während des diesjährigen Sommerkurses mehr Farbe verbraucht oder mehr Schweiß vergossen haben. Ebenso kann niemand mit Sicherheit sagen, ob wir mehr Zeit fürs Plaudern, Quatschmachen und Kaffeekochen oder fürs Malen verbraucht haben … Aber eins ist sicher: wir haben sehr viel Spaß miteinander gehabt!
Und damit nicht genug, es ist ein Wunder passiert! Selten haben wir so vielfältige, fantasievolle, stilistisch bunte und so viele gut gelungene Werke erschaffen! Was könnte dafür verantwortlich sein? Vielleich hat die Hitze einfach unsere innere Hemmungen restlos weggeschmilzt … Haben wir in einer Trance gemalt? War es der enorme Mineralwasserverbrauch oder doch die Auswirkungen der Mondfinsternis? Wie dem auch sei – ob geometrische oder informelle Abstraktion, Landschaftsmalerei, Stillleben, Porträt, Spiel mit dem Zufall oder lustige Comic-Bilder … wir haben prächtige Bilder gemacht! Überzeugt euch selbst!
Euere Anmeldungen für die Workshops der Malklasse im Herbstsemester habe ich nun abgegeben. Aber es gibt noch freie Plätze. Wer sich anmeldem möchte, kann dies ab heute über VHS Stuttgart (bei Frau Haas per E-Mail ilona.haas@vhs-stuttgart.deoder telefonisch 0711 118 737 97 ) – und NICHT mehr über mich! – machen.
Hier der Überblick:
Entwicklung eigener Bildideen, 10.+11. 11. 2018 (Kurs Nr. 182-36730) 4 freie Plätze Struktur gestalten mit Acryl, 24.+25. 11. 2018 (Kurs Nr. 182-36735) 3 freie Plätze Farbe-Fläche-Experiment, 19.+20. 01. 2019 (Kurs Nr. 182-36740) 2 freie Plätze Die Farbwelten der Acrylmalerei, 02.+03. 02 2019 (Kurs Nr. 182-36745) 1 freier Plätz