Semesterbeginn mit einer Ausstellung

Liebe KunstliebhaberInnen,

bald fängt in unserer Kunstwerkstatt – unserem fröhlichen Farblaboratorium und Gute-Laune-Atelier – das Herbstsemester.

Alle Kurse sind online und können über die Homepage von vhs-stuttgart abgerufen werden (dafür am besten “Bozicevic” in die Suchmaske angeben). Ich freue mich sehr auf das gemütliche Pinseln und Werkeln mit euch, wir sehen uns nächste Woche!


Für alle, die eine Ausstellung von unserer langjährigen Atelierbesucherin Ula Holzwart, nicht gesehen haben –, hier ein kurzer Bericht von ihr. Über Ullas Kunst habe ich in unserem Blog schon mehrfach berichtet – wer mehr erfahren will, bitte HIERLANG


Für mich war der Abend ein großes Geschenk, hatte ich doch – mit Unterbrechungen – über zehn Jahre an dem Buch gearbeitet, bis ich es realisieren konnte. Nebenbei entstand eine Kollektion von sieben mal sieben Malereien, in welche ich ausgesuchte Fotos von Havanna auf ganz unterschiedliche Weise integriert habe. Neugierige Fremde kamen, aber auch Freunde und einige bekannte Malerfreundinnen von der VHS, so dass ich mich bei meinem ersten öffentlichen Auftritt wie zuhause fühlen konnte.

In der schönen Galerie habe eine kleine Präsentation meines Projektes Photomontage & Malerei gezeigt und mein Buch “Der unsichtbare Maler von Havanna” vorgestellt. Meine Unterstützer waren Gudrun Lack, eine leidenschaftliche Buchhändlerin und mein Allianz – Berater Karsten Huber, der ebenso wie ich eine persönliche Verbindung nach Kuba hat.

Das Programm wurde eröffnet von einem Tanzpaar der Tanzschule ViaDanza, bei der ich meine ersten Salsaübungen machen konnte.

Einige Texte von Alex Fleites – eines kubanischen Dichters, der meine Photographien mit Poesie begleitet hat – hat Annette Krause, die Moderatorin des SWR vorgetragen. Der erste Text war die Beschreibung von Havanna, womit sie uns sprachgestalterisch in die Atmosphäre der Stadt einführte.

Dann wurde mein Buch von Gabriele Danco, eine ehemalige Kulturredakteurin vom SWR kurz besprochen und einige weiteren Texte von Annette Krause vorgetragen.

Zum Ausklang gab es dann noch eine kubanische Rumba mit Wendy und ihrem Partner.


Views: 135

Malerei als Urlaub vom Leben

Es ist eine wunderschöne Tradition geworden, das Semester mit unserem Sommerkurs auf der Ökostation abzuschließen. …

Einen Urlaub vom Leben nehmen und sich ganz der Kunst widmen! So wie man es schon immer machen wollte – ohne Zeitdruck, in Ruhe und in einer fröhlichen Gesellschaft der Gleichgesinnten. Dazu Natur; Park und GartenMalen und zeichnen auf der Wiese, unter den Baumkronen oder im Schatten des kleinen Wassergartens … Dazu haben wir viele tolle Gespräche geführt und natürlich viel Quatsch gemacht! Auch in diesem Kurs galt dieselbe Faustregel der Kunstvermittlung: Am besten lernt man durch Bildbesprechung! Denn so gut wie jedes Bild bietet eine Gelegenheit, sowohl die Grundlagen der bildnerischen Gestaltung als auch Möglichkeiten eines individuellen Ausdrucks zu besprechen! … Für mich persönlich rufen solche Gespräche stets schöne Erinnerungen aus meiner Aka-Zeit wach. Nichts war aufregender und mehr inspirierend, als Diskussionen – und oft auch Dispute – mit meinen Klassenkameraden …

Schauen wir uns unsere Werke an!


• Meine Kursangebote im Herbstsemester sind online! -> Überblick und Anmeldungen bitte HIER


Views: 116

Kunst im Kopf – euere Sommerlektüre!


Ein Sommer ohne ein tolles Buch ist kein richtiger Sommer!

Für Kunstinteressierte, die gern lesen, empfehle ich den Erzählband »Die Zimtläden« von polnischem Zeichner, Zeichenlehrer und Schriftsteller Bruno Schulz!


Abgebildet ist die Ausgabe aus dem Jahr 1966, die alle seine Erzählungen beinhaltet. 2008 ist eine viel gelobte Neuübersetzung erschienen. Lesenswert ist auch die Sammlung seiner Aufsätze und Briefe “Die Wirklichkeit ist Schatten des Wortes”.


Dieses Buch ist eine Reise in die stille Fantastik einer jüdisch-mythischen, vormodernen Welt inmitten der Moderne. »Die Zimtläden«, 1933 erschienen (1961 und 2008 auf Deutsch), gehört ganz dem Mythos, dem Traum und der Illusion an. Das literarische Herz dieser Prosa ist trotzdem avantgardistisch, weil radikal und emanzipatorisch. Schein und Wirklichkeit; Mensch und Marionette; Irrsinn und Einsicht; Komik und Vision, ineinander verwoben und ironisch gebrochen, sind Gegenpaare, aus denen Schulz’ wundersame Erzählungen entstehen. »Diese Wirklichkeit ist dünn wie Papier, und jeder Spalt verrät, dass sie bloß imitiert ist«, behauptet der Künstler und verrät somit sein Verhältnis zur Kunst – sie ist wirklicher als Wirklichkeit, denn das Leben in ihr kann allzu leicht zum »Ding« werden.  Kapitalismus, Industrialisierung, Geschäft, Geldmarkt, Urbanisierung – vom Schulz nie direkt, geschweige denn politisch thematisiert – haben eine Welt erschaffen, die das Stoffliche, Tote und Dinghafte mit einem neuartigen, »modernen« und einem zutiefst unheimlichen Leben ausstattet; die Maschine setzt sich überall durch, wird zum Prinzip und zur Metapher des Lebendigen – und zum Maß aller Dinge.

Erzählt wurde aus der Perspektive eines Kindes. Die Handlung der meisten Erzählungen allerdings dominiert die Figur des Vaters. Er ist ein zorniger Prophet und komödiantischer Philosoph, ein feuriger Forscher und lustiger Erklärer des toten Lebens; der Stoffe, der Materie, der Gebrauchsgegenstände, der Gerüche und der Klänge. Alles in seiner Welt ist hybrid, vermischt, die Formen sind unstabil, sie flimmern in einer wundersamen Metamorphose schnell auf, erstarren dann in plötzlicher Banalität oder lösen sich wie kleine episodische Traumerscheinungen im Morgenlicht auf. Die Gegenstände, die unsere Welt langsam zu verstopfen trachten, täuschen ihre Funktion nur vor und warten insgeheim, dass sie sich uns endgültig verweigern. …


Doch – können wir so etwas überhaupt noch nachvollziehen? Wir, die Heutigen sind doch längst daran gewöhnt, alles nach Funktion und Gebrauchswert zu betrachten. Wir leben – von morbiden Bequemlichkeiten einer maschinisierten Welt verwöhnt – in einer als entzaubert erklärten Wirklichkeit, deren abgeschworene Magie wir nicht mehr ohne Anstrengung wahrnehmen können. Wir brauchen Hilfe. Wir brauchen Kunst. Und hier ist sie!  Die Literatur von Bruno Schulz kann uns helfen, eine grundlegende Welt-Fantastik, die auch unserem Alltag beiwohnt, zu entdecken!


Das zur Weltliteratur zählende Werk von Bruno Schulz umfasst kaum 300 Setein.  Am 19. November 1942 wurde er in seiner Geburtsstadt Drohobycz auf offener Straße von einem SS-Mann erschossen.


Sowohl als Schriftsteller als auch als Zeichner war Schulz ein Schüler seines eigenen Talents. Er dürfte nur kurz und ohne Abschluss Architektur studieren, hinterließ aber eine Reihe bemerkenswerter expressionistischer Zeichnungen und Grafiken. Sie sind im Band “Bruno Schulz – Das Graphische Werk”, 1992 veröffentlicht.


Views: 71

Leuchtkörperproduktion


Bekanntlich braucht das Sonnenlicht 8 Minuten und 20 Sekunden, bis es die Erde erreicht. Nicht viel, um zu überlegen, was es dann hier bei uns machen soll. Von daher verwundert es nicht, dass vergleichsweise wenig Licht es schafft, DAS mit Abstand Vernünftigste zu machen – Malerei zu werden!

Doch die Lage ist durchaus nicht hoffnungslos! Es hat sich mittlerweile unter kunstaffinen Photonen herumgesprochen, dass unser Atelier ein treffsicherer Ort für die künstlerische Leuchtkörperproduktion ist! So haben wir bildnerische Meisterwerke in Hülle und Fülle! Hier zeigen wir ein paar Prachtstücke aus letztem Semester.


… Im August, auf der Ökostation (Wilhelm-Blos-Straße 129) führen wir das wunderbare, aber rat- und rastlos herumirrende Sommerlicht gezielt der Malerei zu. Wer die Licht-zu-Malerei-Umwandlung live erleben will, kann  von 07. bis 11.08. zwischen 10 und 17 Uhr  bei uns gern vorbeischauen (Unerfahrene bitte Sonnenbrille mitnehmen!).

… Das Herbstlicht behandeln wir ab Oktober in unseren Abendkursen und Workshops (Anmeldung ist ab 24.07.2024 bei vhs stuttgart möglich).


 

Views: 89

Linie – Fläche – Farbe


Bilder & Notizen zur Linie

von Christine Nau-Linder


Die Linie, als essenzielles Element der Gestaltung ist gerichtet, bewegt, in Entwicklung.


Sie wirkt als Verbindung, Glied, Stütze, Zusammenfassung oder Trennung anderer Elemente.


Sie definiert Formen, Konturen oder Figuren.


Linien suggerieren je nach Länge, Breite und Kurvatur Geschwindigkeit, Richtung, Energie, Dynamik, Rhythmus, Bewegung.


Sie können eine starke emotionale Wirkung haben und Ruhe, Gelassenheit, Gleichgewicht, Spannung oder Dramatik ausdrücken.


Mal sind Linien gespannt oder schlaff, kraftvoll oder unsicher, zierlich, zart oder roh.


Linien gehen geordnet los, kommen in Bewegung, durchkreuzen sich in Schnittpunkten, bilden Beziehungen, indem sie sich annähern und fangen schließlich an zu tanzen.


Sie erzählen von Ideen und Emotionen und drücken diese einzigartig und auf kraftvolle Weise aus.


Farben betonen die Stimmung und Launen der Linien.


Die Linie hat es mir angetan, weil sie so ausdrucksstark ist und unendlich viele Möglichkeiten der Darstellung bietet.


 

Views: 153