Spielregeln des Zufalls


Zum Beginn des neuen Semesters möchte ich noch eine Sammlung wunderbarer bildnerischen Notizen vorstellen, die in unserem letzten Workshop zustande kam. Die Bilder stammen von Vera, die uns mit ihrer minimalistischen Gestaltung begeistert hat – ich hoffe, wir sehen uns im Atelier bald wieder.

Jedes Bild ist eine kleine, prägnante Anmerkung und zugleich ein kleines, vollständiges Universum, aus dem jedoch unzählige weitere bildnerische Erzählungen entstehen können. Auch hier gelten die paradoxen, weil strengen Spielregen des Zufalls: Achte auf das Verhältnis zwischen klein und groß, breche die Komposition mit ein paar Linien – und der Zufall wird dir ein treuer Freund sein!


 

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Farbe braucht der Mensch

Seit Frühlingsbeginn erfreut sich unsere Ateliergemeinschaft vieler neuen Maler:innen! Gleichzeitig haben wir auch viele neue Blog-Leser:innen gewonnen, die unsere vielfältige Kunstproduktion auch als Anregung für ihre eigene Kunst benutzen!

Um den Einstieg in die wundersame Welt der Farben und Formen weiter zu erleichtern, möchte ich auf ein paar ältere Blogbeiträge hinweisen, die besonders gefragte Themen behandeln:


Klar, man malt mit der Farbe, aber was gehört noch dazu, wie gestaltet man ein strukturreiches Bild? Hier der Beitrag dazu: Eine Notiz über die Malstruktur

Wann soll man aufhören zu malen? Diese Frage wird immer wieder gestellt … Hier eine Notiz dazu: Wann ist ein Bild fertig?

Ein weiteres, wichtiges Thema – die Funktion der Skizze! Hier der Beitrag dazu: Das poetische Moment


Neulich im Kurs haben wir festgestellt, dass wir unbedingt mehr Farbe im Leben brauchen! Die Freude am Farbspiel war grenzenlos! Hier eine kleine Auswahl unserer Werke …


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Last-Minute-Bilder

Wann kommt das Beste aus dem Pinsel raus? Gibt es eine perfekte Timing beim Malen?

Diese Fragen beantworten sich immer in den letzten Minuten eines Malkurses – und zwar von selbst!

Ein Bild ist zu spät angefangen – oder gerade fertig geworden. Man will schon aufräumen, aber auf der Palette stehen unverbrauchte Farben … In der Regel ist man schwäbisch genug, um sie nicht wegzuwerfen. So verschmiert man sie noch geschwind auf die Leinwand. Die Zeit drängt, der Kursabend ist schon beinahe um … Und dann?! Dann haben wir auf einmal tolle Bilder vor uns und müssen stauen! So wie gestern …!


Karin hat den ganzen Abend andere Bilder bearbeitet – dieses ist in allerletzte Minute des Kurses entstanden!
Ähnlich erging ihr auch letzte Woche, als sie diese wunderschön skizzierte Landschaft schnell „hingeschmiert“ hat …
Auch Alex brauchte für dieses Bild 5 Minuten …! Hut ab!
Dieses Bild hat Alex „rechtzeitig“ angefangen, aber die befreiende Lösung ist überraschend ebenso in der letzten Minute des Kurses erfolgt!
Auch dieses Last-Minute-Bild von Janka bestätigt in aller Fröhlichkeit dieses seltsame Gesetz der Kunst

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Farben rollen über die Köpfe


Liebe geht bekanntlich durch den Magen. Ist der Magen allerdings voll, kann man seine Liebe auch mit Pinsel unter Beweis stellen! Für diese Strategie hat sich Katja entschieden!

Seit Wochen malt sie in vielen Skizzen und Entwürfen das Porträt ihres Freundes. Ein Gesicht lässt sich auf verschiedenen Art und Weise bildnerisch “verstehen”. Katjas Maltemperament lässt nur die schnelle expressive Skizze zu, in der sie eigentlich mehr den Augenblick des Sehens zu fangen sucht, als Ähnlichkeit! Hier ein paar Werke, die ich aus dem wilden Arbeitsfluss fotografisch fangen konnte …


Ein paar Minuten und die Pinselstriche lächeln uns an!
15 Minuten später ist der nächste Entwurf schon koloriert!
… und dann noch eins!
Der Freund ist womöglich sogar schon vergessen worden – die Pinselstriche tanzen lassen, das ist hier das eigentliche Spiel!

Simone hat dagegen ganz andere Sorgen – sie hat eine Auftragsarbeit! Für eine Freundin soll sie einen Mann porträtieren. Da wird die Ähnlichkeit doch wichtig … Ich konnte nur einen Bruchteil der Entwürfe fotografisch festhalten, denn man soll den Porträtierenden erstmal durch viele bildnerische Annäherungen kennenlernen!


Wo sitzt was, wie fühlt sich das Volumen an …?
… Was ist für den Ausdruck wichtig, welche Rolle spielt der Hintergrund?
Was bietet diesbezüglich das Material an …?
Ein Versuch mit Leichtigkeit, Zufall und Licht …
Volumen und Charakter; Licht und Linie – der Mann will uns doch etwas sagen …! Das Endprodukt, das Simone zu Hause gemacht hat, habe ich leider nicht gesehen.
Nun ist das wunderbar gelungene “Endprodukt” da – vielen Dank Simone! Skizze ist hier die heimliche Bildidee, das Porträt ist ein Spiel der gekonnt platzierten Andeutungen!

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Das Spiel der Spurensuche


Kunst könnte man auch so definieren: Sie ist ein Spiel, in dem man eine Spur zugleich sucht und setzt. Und genau das haben viele Künstler*innen in unserem Atelier gemacht – sie haben sich auf eine endlose Spurensuche gemacht und dabei wunderbare bildnerische Erzählungen entdeckt!


Auf einem großen Format 35 kleine “Versuchsfädler” – ein endloses Spiel mit bildnerischen Möglichkeiten! Die Arbeitsmethode besteht aus Experiment, Variation und einfache Ausgangspunkte (klein-groß, Kontrast, Bewegung, Rhythmus)
In jeder Reihe der gleiche Ausgangspunkt – der Rest ist ein Spurenspiel! (unten die grösseren Bilder)






Oder ein “Zufallsfundstück” der Spurensuche, das mit 3 – 4 Pinselstrichen vollendet wird …


Eine Skizzenserie mit Monotypie …! Gibt es was schöneres als dieses Spiel mit Variationen?!
Jede “Kopie” hat eine andere bildnerische Erzählung parat!
Nachdem man viele Skizzen gemacht und den “Flow” gefunden hat, gelingt jeder Pinselaufstrich!
Landschaft, Tiere, Gesichter, Abstraktionen … alles auf dem engsten Raum in der Welt unserer Fantasie …



Die Arbeit mit Skizzen hat sich in unserem Atelier fest etabliert! Ich möchte auch an dieser Stelle betonen, dass sie die Hauptbeschäftigung jeder Künstlerin und jedes Künstlers ist!

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Am Anfang war eine Baustelle

Die ersten Wochen nach dem Start unserer Abendkurse sind bildnerisch gesehen immer besonders interessant! Alle Bilder befinden sich in der Angangsphase, das ganze Atelier ist eine bunte Skizze, die voll frischer Ideen, lustigen Form- und Farbahnungen ist! Hier ein paar Beispiele.


Franz hat diese wunderbaren Landschaftsimpression mitgebracht. Sollen die Formen noch konkreter werden?
Die Tulpe von Christiane kennt mittlerweile jeder. Es ist ein Bild, das sich in unserem Atelier am längsten in dem wunderbaren Zustand der Skizze befindet!
Eine Skizze von Katja – bleiben die 4 Fragmente zusammen und bilden ein Werk? Oder scheiden sich bald ihre Wege …?
Petra ist mittlerweile eine wahre Meisterin des Porträtierens – und des Übermahlens – geworden! Hier entsteht ein neues Porträt auf zwei Leinwände, auf denen früher schon zwei Porträts waren …
Auch Barbara behandelt oft das Thema “Porträt”. Hier eine Gesichter-Collage mit “kubistischen” Formbrechungen, noch in der Form der Skizze!
M. malt einfach drauf los – und vertraut ganz auf die gestalterische Kraft ihrer Fantasie! Dieses Bild ist eine Überlagerung von vielen Skizzen, Andeutungen und spontanen Eingebungen. Wunderbar!

 

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