Gestalten mit der Impastotechnik


Was bewirkt eigentlich eine Malstruktur, welche Funktion hat sie in der Malerei? Welche gestalterischen Möglichkeiten bietet die Impastotechnik?

Die bekannteste Antwort ist: Es macht einfach Spaß, mit Farben herumzuschmieren. Unsere AtelierbesucherInnen wissen aus Erfahrung, dass das wahr ist … Doch was bewirkt die pastös aufgetragene Farbe oder Strukturmasse gestalterisch?

Auf dem Bild entsteht zunächst ein Schattenwerk, das die Wirkung der Farbflächen entscheidend beeinflussen kann – die Farben und Formen verändern sich stark, je nachdem, wie und woher das Licht fällt! Doch, subtiler betrachtet, rufen die Texturen und Körnungen des Materials Erinnerungen an die haptischen Erfahrungen in uns ab und verleihen dem Werk dadurch eine erweiterte Wirkung – unsere Fingerspitzen beobachten mit!

Auch die Raumwirkung des Bildes verändert sich. Die Formen wirken »stofflich« und ragen förmlich in das Blickfeld der Betrachtung hinein – der vielfältigen Faltungen der Bildfläche koppeln sich von der Raumillusion der Farbe ab. Dadurch entsteht ein ganz neuer Erfahrungskomplex der Malerei, den wir spätestens bei Rembrandt ganz deutlich und dann, bei der »Impastotechnik« Van Goghs, in voller Pracht betrachten können! Kunsthistorisch betrachtet ist diese Maltechnik eine Vorbotin der Moderne

Doch während die Impastotechnik einer Farbfläche mehr Plastizität verleiht, ohne dass die Farbe ihre Wirkung verliert, kann die Farbe bei einer zeitgenössischen »Strukturbild« – mit Gewinn! – ihre Hauptrolle einbüßen …

 

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