Ähnlich wie in der Musik kann aus in der malerei das Verirren eines Motivs – einer Form- und Farbgruppe, einer Arbeitsmethode … – wundersame, überraschende Spiellabyrinthe hervorbringen. In unserem Atelier kommen solche serielle »Kompositionen« sehr oft vor. Heute stelle ich euch die bildnerischen Fugen von Christine vor.
… Noch ein Hinweis: Es gibt feie Plätze im Workshop “Im Flow der Malerei” – in dem nicht nur dieses Thema vertieft werden könnte, sondern auch die allgemeine Lust, mit Farben und Formen zu spielen! Mehr Infos und Anmeldung bitte HIER.
Wie in einem avantgardistischen Film, in dem die Regel von Zeit und Raum poetisch durchmischt sind – damit eine neue Realität entstehen kann – flimmert in unserem Atelier eine lustige, abendfüllende Vorstellung der Kunst: Kleine Szenen und spielerische Dichte einer endlosen Erzählung aus Farben und Formen. Hier eine Auswahl in unserer Onlineausstellung! …
Wer ein solches Abenteuererleben will, hat noch die Möglichkeit, sich für den Wochenendkurs “IM FLOW DER MALEREI” (25.+26. Nov.) anzumelden – es gibt noch drei Plätze frei!
Zum Beginn des neuen Semesters möchte ich noch eine Sammlung wunderbarer bildnerischen Notizen vorstellen, die in unserem letzten Workshop zustande kam. Die Bilder stammen von Vera, die uns mit ihrer minimalistischen Gestaltung begeistert hat – ich hoffe, wir sehen uns im Atelier bald wieder.
Jedes Bild ist eine kleine, prägnante Anmerkung und zugleich ein kleines, vollständiges Universum, aus dem jedoch unzählige weitere bildnerische Erzählungen entstehen können. Auch hier gelten die paradoxen, weil strengen Spielregen des Zufalls: Achte auf das Verhältnis zwischen klein und groß, breche die Komposition mit ein paar Linien – und der Zufall wird dir ein treuer Freund sein!
Manchmal kommt man in einen regelrechten Sog des Gestaltungsspiels und kann es nicht lassen, immer wieder neue Sachen auszuprobieren! Es ist ein dynamischer Prozess einer bildnerischen Ideenentwicklung, der hauptsächlich dazu dient, zunächst die Klarheit über die eigene Absicht zu gewinnen. Hemmungen abbauen, “Risiken” eingehen, ausprobieren, spielen … Hier eine kleine Bildserie in Schichten von Korleone.
Nach ca. 20 Minuten stand schon der erste Entwurf …Jetzt sind auch ein paar zeichnerische Elemente ausprobiert …Kurz darauf – eine weitere Konkretisierung …Die bildnerische Erzählung verdichtet sich und geht weiter …Und dann – Raumbeschaffung für weitere Fortsetzungen …!
Neulich bekam ich ein paar Arbeiten von Katja P. per Email zugeschickt. Eine ganz normale Sache für den Atelierhausmeister, aber dann sah ich, dass die Email inmitten der Nacht verschickt wurde! Später erzählte mir Katja, dass sie vor lauter Bildideen nicht schlafen konnte und einfach malen müsste! Was kann einen Kunstlehrer mehr begeistern?! Hier die Bilder:
So fing es an, unter dem Mondlicht und – mit “Restewerwertung”
Das Spiel nimmt Fahrt an …
Die Bildidee wird immer konkreter …
Nun tanzen die Formen und blitzen die Farben auf – kein Wunder, dass man mit solchen Bildern im Kopf nicht schlafen kann 🙂
Ein Ausschnitt aus dem Arbeitsprozess – das Wesentliche des Bildes wird loziert und den Farben und Formen mehr “Luft” gegeben! Eine tolle Beobachtung!
Aber damit nicht genug – es folgten bald weitere Werke!
Ein altes Bild als Grundlage …
Hier kristalisiert sich nicht nur eine Bildidee – auch Formen haben etwas Kristalartiges …
Hier das Bild ohne Schatten – Katjas Frage war, ob sie die Schatten in das Bild einbauen soll? Wir schauen uns das Bild im Atelier noch einmal genau an …
Als feierliche Zugabe möchte ich noch ein paar wirklich geniale, mit kindlicher Verspielheit gezeichnete Werke von Katja, die sie in der Corona-Zeit gemacht hat, zeigen.
Die Landschaft im Kopf … oder der Kopf der Landscfat?Diese Zeichnung könnte man “Florale Gedanken” nennen …Auch hier ein lustiges spontanes Bild der lustigen Verwandlungen …Die Farbe bringt Leben in die Formen, Es macht einfach Freude, solche “kindliche” Fantasie-Bilder zu betrachten …Ein Skizzenblock, Filzstifte, Bleistift … zusammen 460 Gramm – und überall hat man Freude an der Kunst; am Beobachten, am Spielen, am Fantasieren …!Hier geht aber was ab …! Was hat die Katja in der Kanne, dass sie so tanzt?Eine (lustige), wunderbar gezeichnete Explosion der Formen …Hört ihr es auch, die Musik des Zeichnens? … eine tolle Arbeit!!
Einfach wunderbar! Katja zeigt uns, dass wir ruhig ab und zu wieder Kinder sein dürfen … und dass der Kopf immer wieder entleert werden soll, sodass man doch ruhig schlafen kann! 🙂
Für ihre Lust, Malexperimente zu machen, ist Barbara bekannt. Neulich erreichte mich eine Email von ihr mit wunderbaren spontanen Form- und Farbskizzen, die voll Spiellust und Gestaltungsfreude sind! Ihre Arbeitsweise eignet sich ausserdem sehr gut für die künstlerische Arbeit ohne Atelier. Schauen wir uns ihre Werke und ihre Arbeitsmethode an.
Schritt 1 – Alte Bildreste lose im Format verteilen …Schritt 2 – “Ergänzungen” spielerisch zufügen und …Schritt 3 – seine Geschichte immer mehr konkretisieren ….… bis dich dein Bild anblick! 🙂
Wir haben diese Erfahrung sehr oft gemacht: man fängt mit einer mehr oder weniger zufälligen Form, Material und Farbe an und entwickelt langsam spontan und intuitiv eine bildnerische Erzählung. Dabei arbeitet man gleichzeitig mit mehreren Bildern und erweitert somit das Spielfeld für Fantasie und Experiment. Barbara hat hier ein kleines Format benutzt, was völlig ausreicht und die Arbeit mit Bildserie zu Hause wesentlich erleichtert.
Nun habt ihr keine Entschuldigung mehr, zu Hause nicht künstlerisch tätig zu sein! 🙂