Gustav Klimt im Museum Moritzburg


Besuch beim „Zauberer der Linie“ *

Ein Bericht von Eva Kaiser

Die Moritzburg in Halle beherbergt ein feines kleines Kunstmuseum. Mit dem Bildnis der “Marie Henneberg“ gehört der Moritzburg ein Gemälde von Gustav Klimt aus dem Jahr 1901/1902. Zum 100. Todestag von Klimt gab es in Halle eine Ausstellung mit neun weiteren seiner Gemälde und 80 Zeichnungen. Das Museum wurde vollkommen überrannt vom Ansturm der Besucher, es gelang mir mit Glück und geduldigem Anstehen trotz fest gebuchtem Online-Ticket ein Besuch der Ausstellung am 3.1., einem der letzten Tage.
Besonders hat mich fasziniert, dass zu den Zeichnungen viele Entwürfe, Studien und Skizzen gehörten.


Portrait of Amalie Zuckerkandl (1917 – 1918)

Das Bild »Amalie Zuckerkandl« (1917) ist eins von Klimts letzten Gemälden. Es blieb unvollendet – für mich wie ein heimlicher Blick über die Schulter des Meisters. (Das Bild kann – aus rechtlichen Gründen – leider nicht hier im Blog gezeigt werden, ihr könnte es aber HIER abrufen. Oben gezeigtes Gemälde ist eine weitere Variante des gleichen Motivs.)

Überrascht haben mich die Landschaftsgemälde, von denen ich keines kannte. Das Bild “Buchenwald” (um 1902) hat mich besonders beeindruckt. Der Abdruck im Ausstellungskatalog und noch weniger die hier verwendete Fotografie können das goldene Leuchten des Laubs oder die wunderbare Wirkung des Lichts wiedergeben.


Buchenwald, um 1902 (Quelle: http://www.zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG)

Hier noch ein paar Bilder aus dem Ausstellungskatalog …



* Zauberer der Linie wird Klimt im Katalog genannt


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Kunstakademie – Rundgang 2018

Kunst, Jugend, Ausstellung, Sommer – wunderbar!  Wollen wir uns am kommenden Sonntag, 22. Juli anschauen, was der künstlerische Nachwuchs an der Stuttgarter Kunstakademie zu zeigen hat? Hier der Ankündigungstext von der ABK-Homepage:

Traditionell zum Ende des Sommersemesters öffnen die rund 900 Studierenden der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart vom 20. bis 22. Juli 2018 wieder ihre Ateliers und Klassenräume, um Neugierigen und Kunstinteressierten beim Rundgang einen Blick hinter die Kulissen zu gewähren. Auf dem Akademie-Campus wird den Besucherinnen und Besuchern des Rundgangs drei Tage lang ein vielfältiges und abwechslungsreiches Programm aus den Studiengängen Architektur, Bildende Kunst und Künstlerisches Lehramt, Bühnen- und Kostümbild, Industrial Design, Kommunikations- und Textildesign sowie Konservierung und Restaurierung gebote.


Wir treffen uns an der Bushaltestelle Killesberg der Linie 43 um 16 Uhr.  Wer kommen möchte, soll sich kurz bei mir melden. (Falls sich jemand verspäten sollte, soll uns einfach in den Klassenräumen des “Altbaus” der Kunstakademie suchen – Adresse und Anfahrt HIER.  Es würde mich freuen, viele von euch dort zu treffen!

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Werkschau Manfred Oesterle

Über die Ausstellung berichtet Beate.

Ausstellungsbesuch am 16.5.18 – Werke von Manfred Oesterle

Am Nachmittag des 16. Mai hatten wir „ Željko-Eleven“ die Möglichkeit, uns in Möhringen im Foyer des AEB-Gebäudes an der Sigmaringer Straße zu treffen, um eine exklusive Führung durch zahlreiche Werke des Möhringer Künstlers Manfred Oesterle zu erhalten.
Der Maler und Grafiker Manfred Oesterle (1928 – 2010) wäre dieses Jahr 90 Jahre alt geworden. Er hat für diverse Zeitschriften Karikaturen angefertigt (von ‚Simplicissimus‘ bis ‚Stern‘ und ‚Spiegel‘), hat aber auch als Werbegrafiker für Daimler und andere Unternehmen gearbeitet. Sein Sohn Andreas, der sich die Zeit genommen hat, uns durch die Ausstellung zu führen, meinte, sein Vater hätte eigentlich immer gemalt, gezeichnet, gebastelt … Die Tatsache, eine Führung vom Sohn des Künstlers zu erleben, war schon etwas Besonderes. Kaum jemand war so nahe dran am Entstehen der einzelnen Werke. Sei es auf den wenigen erlesenen Urlaubsreisen der Familie (nur wenn die Auftragslage gut war, gönnte man sich die Ferien im guten Hotel) oder auch was das Hintergrundwissen betrifft, das jedem einzelnen Bild, jeder Plastik und „Bastelei“ zugrunde liegt. Privates, Humoriges, Tragisches, Nüchternes …
Oesterle hat sich keiner besonderen Stilrichtung unterworfen. Er hatte meines Erachtens die Gabe, das, was er darstellen wollte, auch so darstellen zu können, wie es ihm im Geiste vorschwebte. Laut seinem Sohn war er in der Lage, viele beobachtete Details später im Atelier aus seinem bildnerischen Gedächtnis abrufen zu können. Wenn er Skizzen angefertigt hat, hat er diesen gelegentlich Farbinfos hinzugefügt. Er hatte eine beneidenswerte Phantasie gehabt, die in vielen seiner Bilder wundervoll zum Ausdruck kommt.
Arrangiert hat diesen eindrucksvollen Nachmittag Ute Ganz vielen Dank dafür!

Werkschau Manfred Oesterle im Foyer des AEB-Gebäude in Möringen

Der Sohn des Künstlers Andreas Oesterle hat uns Zeichnungen seines Vaters gezeigt als dieser 11 Jahre alt war. Sie zeugen von einer großen künstlerischen Begabung! Oesterle war tatsächlich ein “geborener Zeichner” gewesen! Auch in seiner Malerei erkennt man oft den passionierten Beobachter und begnadeten Zeichner wieder, in dessen Kunst das neugierige, spiellustige Kind ungehindert und fröhlich weiter lebte.

Porträt des Künstlers als junger Mann (Autoporträt). Wie von Beate schon erwähnt, zeichnet sich die Kunst von Oesterle durch eine unbändige bildnerische Vitalität aus. Sein Malnaturell wollte keine stilistische Grenze akzeptieren – er malte aus einem Urimplus der Kunst heraus. Seine große Begabung war es, unfehlerhaft das bildnerische – und handwerkliche! – “Geheimnis” einer jeden Stilrichtung erraten zu konnen.

In diesem Bild porträtierte Oesterle berühmte Degerlocher (sehe Bildbeschriftung).


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